Kevelaer Frierende Möhnen stürmen Weezes Rathaus

Kevelaer · "Jetzt geht's los - jetzt geht's los" sangen die Karnevalisten gestern gegen 15 Uhr vor Weezes Rathaus und traten von einem Bein aufs andere – nicht nur wegen des Rhythmus', sondern auch wegen des Wetters.

Ohne Jacke in der Kälte

Tanja Martens, Ober-Möhne der weiblichen Rathausbelegschaft, brachte es auf den Punkt: "Ich beeile mich mit dem Verleihen der Orden, mir ist so kalt." Wie die anderen "Rathausmöhnen" hatte Martens sich im Flower-Power-Stil verkleidet – leider ohne dicke Winterjacke.

Trotz dem beißenden Frost harrten die Gäste bis 15.11 Uhr tapfer aus, die närrischen Formalien wurden eingehalten – eiskalt sozusagen. Helga Reisdorf vom Karnevalsclub Rathausstube begrüßte Möhnen und Männer, die über den aufgebuddelten Cyriakusplatz den Weg zur Rathauspforte gefunden hatten. Auch das Kinderprinzenpaar Hanna I. und Brian I. war gekommen. Beide hielten eine Ansprache und feuerten das Publikum mit "Helau" an. Für Musik sorgten das Tambourcorps und der Musikverein.

Die Verkleidungen reichten von der traditionellen Gardekluft bis zum Höhlenmenschen mit Knochenkette. Auf spärliche Fellbekleidung hatten die Neanderthalerinnen allerdings angesichts der Minustemperaturen verzichtet und sich mit modernen Wintersachen ausgestattet.

Als die Möhnen schließlich mit einer Ramme die Rathauspforte ins Visier nahmen, hielt sich die Gegenwehr von Bürgermeister Ulrich Francken und seinen Getreuen in Grenzen – alle waren froh, ins warme Verwaltungsgebäude zu kommen.

Für Guido Gleißner war es bereits die zweite Altweiber-Feier an diesem Tag. "Ich war am Vormittag in Köln", verriet der CDU-Fraktionsvorsitzende. Befragt nach dem Vergleich zwischen Köln und Weeze, meinte Gleißner: "In Köln waren ein bisschen mehr Leute da. Aber wirklich nur ein bisschen."

(RP)
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