Weeze Integration für 1700 Migranten in Weeze
Weeze · Erst nach den Haushaltsplanberatungen will die Weezer Kommunalpolitik über freiwillige Ausgaben entscheiden. Im Ausschuss für Jugend, Schule und Sport ging es um den Wunsch des Netzwerks Weeze, im Ort ein Integrations-Café zu installieren (die RP berichtete). Die Ausschussmitglieder hörten sich den Vortrag von Volker Schoelen, Leiter des Wellenbrechers, interessiert an, wollten sich aber noch nicht festlegen.
"Wir in Weeze sind schon weit, was Hilfen für Migranten angeht", erklärte Schoelen. Sprachkurse für ausländische Frauen, Nachhilfe für Kinder, Freizeitangebote im "Wellenbrecher" – "was fehlt, ist das Aufeinanderzugehen der Kulturen". Deshalb fände er es wichtig, ein Rahmenangebot zu schaffen, das für Migranten und andere Weezer gleichermaßen attraktiv wäre.
"Als Vater einer dreijährigen Tochter weiß ich, dass das ganze Jahr über Familien im Tierpark unterwegs sind, die ein Café vor Ort sicherlich gerne nutzen würden. Dort könnte man sowohl Kaffee trinken und Kuchen essen, als auch mit anderen ins Gespräch kommen oder sich über Veranstaltungen und Beratungsstellen informieren. Ein PC sollte dort stehen und neben einem gastronomisch ausgebildeten auch ein pädagogischer Mitarbeiter anwesend sein."
Für dieses Modellprojekt würden Bundesmittel in Höhe von 150 000 Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt, wenn die Gemeinde dreimal 5000 Euro dazu gebe. Mit dem Geld vom Bund könnten zwei halbe Stellen bezahlt werden, der Zuschuss aus Weeze könnte in eine feste Blockhütte fließen, die zum Beispiel am Tierpark aufgestellt werden könnte. Der Betreiber des vorhandenen Kiosks sollte nicht verdrängt, sondern einbezogen werden. Nach Ablauf der drei Jahre könne sich das Café möglicherweise selbst tragen. Wenn nicht, sei zumindest die Hütte vorhanden und könne vielfach genutzt werden. Auf Nachfrage erklärte Schoelen, in Weeze lebten rund 1700 Menschen mit Migrationshintergrund – das sind 17 Prozent der Einwohner.
