Kevelaer Kevelaer bekommt bald Turbo-Internet

Kevelaer · Über ein VDSL-Netz, das die Telekom bald im Stadtgebiet verlegt, sollen alle Kevelaerer deutlich schneller im Internet surfen können. Fast alle Kevelaerer, denn Kervenheim ist noch nicht an der Reihe. Hoffen auf nächste Ausbauphase.

 Alle Kevelaerer sollen bald schneller im Netz surfen können.

Alle Kevelaerer sollen bald schneller im Netz surfen können.

Foto: dpa, Jens Kalaene

Lange hat es gedauert, bis diese Nachricht kam. Viele Bürger waren unzufrieden mit dem bisher eher langsamen Internet in ihrer Stadt. Und erst die Gewerbetreibenden — manche beanstandeten das wenig leistungsfähige Netz als deutlichen Standortnachteil. Ab 2014 sollte das Murren ein Ende haben, denn gestern unterzeichneten die Stadt Kevelaer und die Telekom eine Kooperationsvereinbarung. Sie taten dies kurz vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, der über den wichtigen Schritt informiert wurde.

"Ein schneller Internetzugang ist heute für Privat- und Geschäftsleute unverzichtbar", stellte Bürgermeister Axel Stibi fest, der zugab, dass die Stadt aus eigener Kraft nicht hätte tätig werden können. Schließlich kostet die Verlegung von einem Kilometer Glasfaser rund 70 000 Euro, und 18 Kilometer werden im Stadtgebiet erneuert — ein echtes Millionenprojekt also. Uwe Abel, bei der Telekom zuständig für den Infrastrukturvertrieb, versicherte, dass auf die Stadt keine Kosten zukämen — abgesehen von technischer Hilfeleistung und von Genehmigungen. Insbesondere die Abstimmung mit den Stadtwerken, die in Kevelaer für den Tiefbau (Kanäle) zuständig sind, ist da zu nennen.

Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde — das ist echtes Turbo-Internet. Von dem allerdings die Menschen in Kervenheim weiterhin nur träumen können. Denn die Telekom richtet ihre Aktivitäten nicht nach Kommunalgrenzen, sondern nach Ortsnetzvorwahlen aus. Und da hat 02832 Glück, jetzt an der Reihe zu sein, während 02825 (die Vorwahl von Uedem und eben von Kervenheim) sich noch gedulden muss. Das wird manchen in der Ortschaft nicht erfreuen, denn gerade aus dem dortigen Gewerbegebiet sind die Klagen schon seit Jahren zu hören. Stibi macht jedoch Mut: "Wir werden Kervenheim nicht aus den Augen verlieren." Die Mobilfunkerweiterung soll dort immerhin noch in diesem Jahr passieren, und vielleicht gehört Uedem ja zu den nächsten Orten, die von der Telekom bedacht werden. "Das bestimmen aber nicht wir, das wird zentral aus Bonn gesteuert", erklärte Abels.

Für das Hochgeschwindigkeitsnetz werden in Kevelaer 58 Verteilerkästen in einer Größe von je zwei Meter Breite und 1,50 m Höhe aufgestellt — zumeist auf öffentlichem Grund. Je näher ein Hausanschluss an einem solchen Kasten liegt, umso besser. In Kilometerentfernung gibt es keine 50 Megabit mehr. In ihren Wohnungen müssen die Kunden keine Änderungen vornehmen lassen. Die Telekom will auf alle Bürger zukommen und ihnen passende Produkte anbieten. "Das muss nicht unbedingt mehr kosten als bisher", sagt der Telekom-Mann. Wer Kunde anderer Anbieter ist, darf das neue Netz natürlich ebenso nutzen.

Über das VDSL-Netz ist nicht nur schnelles Surfen möglich, auch das Fernseh-Produkt "Entertain" mit 140 Sendern und Video-Funktion wird verfügbar.

(RP)
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