Kevelaer Kreditkarten-Gauner ermittelt

Kevelaer · Vier Wochen – länger dauerte es nicht, bis die dreisten Kreditkarten-Betrüger, die an Geldautomaten der Verbandssparkasse 90000 Euro ergaunert hatten, ermittelt wurden. Tatkräftige Hilfe der Bank machte es möglich.

Vier Wochen — länger dauerte es nicht, bis die dreisten Kreditkarten-Betrüger, die an Geldautomaten der Verbandssparkasse 90 000 Euro ergaunert hatten, ermittelt wurden. Tatkräftige Hilfe der Bank machte es möglich.

188 Euro. Ein Klacks. Und Geld, das Verbandssparkassen-Direktor Gerd Blombach mit dem allergrößten Vergnügen für die Dienstreise von Ursula Ries (Vorstandssekretariat) und Siegfried Pfeiffer (Revision) ausgab. 188 Euro — der Preis für zwei Ryanair-Tickets Weeze-Stansted. In London zeigten die Dienstreisenden am Dienstag zahllose Aufnahmen aus den automatischen Kameras der Sparkasse — allesamt gemacht von dem Täter-Duo, dem der im ganzen Rheinland Aufsehen erregende Automatenbetrug gelungen war. Sie hatten rund 90 000 Euro mit einem inzwischen bekannten, eigentlich simplen (aber auf keinem der Fotos zweifelsfrei nachzuweisenden) Trick ergaunert. Ein in dieser Höhe weithin einmaliger Betrug.

Rechnung ohne Bank gemacht

Das Pärchen hatte sicher mit Ermittlungen gerechnet — nicht aber damit, dass die geprellte Sparkasse in Zusammenarbeit mit der Polizei auch selbst alle Hebel in Bewegung setzen würde. Gerd Blombach berichtete gestern: "Die Täter hatten insgesamt vier Karten der irischen Bank eingesetzt. Diese Bank arbeitet wie viele andere mit der DCPCU, (Dedicated Cheque and Plastic Crime Unit) in London zusammen. Das ist eine Ermittlungsgruppe, je zur Hälte mit Bankern und Polizisten besetzt, die sich mit der Aufklärung von Straftaten mit Schecks und Plastikgeld beschäftigt. Die kennen jeden Geldautomaten-Typen im Detail."

Und: Sie haben eine umfangreiche Täterkartei. Also flogen Ursula Ries und Siegfried Pfeiffer mit den auf CDs gebrannten Aufnahmen der automatischen Kameras gen London. Zwei Stunden, und das Duo war identifiziert. Bislang, so Blombach, sei der Haupttäter mit kleineren Automatenbetrugs-Delikten aufgefallen, habe "daher als Kleinkrimineller gegolten". Aber das sieht jetzt anders aus. Bekannt sind sie also — aber festgenommen waren sie bis gestern noch nicht. Man könne ihrer aber habhaft werden, betonte Blombach. Und nun? "Wir klappen das Buch jetzt zu, für uns ist der Fall erledigt", sagte Gerd Blombach. Schließlich sei die Verbandssparkasse auch nicht auf dem Schaden sitzen geblieben. Details nannte er nicht.

Nun gibt es erstens neue Geldautomaten, die sich nicht so manipulieren lassen, wie das mit den Vorgänger-Modellen möglich war — und zweitens trotzdem verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Weiterhin bleiben die Geldautomaten ab Mitternacht unzugänglich, in der Zeit von 19 bis 0 und von 6 bis 8 Uhr werden bereits am Eingang Kontonummer und Bankleitzahl der Kunden registriert.

(RP)
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