Kevelaer Neuer Manager für Schloss Wissen

Kevelaer · Konstantin Maasburg kümmert sich um Übernachtungs- und Tagungsgäste. Die Gastronomie in Weeze muss keine Konkurrenz fürchten: Ein Restaurant wird es dort auch weiterhin nicht geben – wegen öffentlicher Förderung.

 Konstantin Maasburg (li.) soll als Hotelmanager ein guter Gastgeber sein. Gemeinsam mit Raphael Freiherr von Loe sieht er sich die renovierten Zimmer an.

Konstantin Maasburg (li.) soll als Hotelmanager ein guter Gastgeber sein. Gemeinsam mit Raphael Freiherr von Loe sieht er sich die renovierten Zimmer an.

Foto: Thomas Binn

Konstantin Maasburg kümmert sich um Übernachtungs- und Tagungsgäste. Die Gastronomie in Weeze muss keine Konkurrenz fürchten: Ein Restaurant wird es dort auch weiterhin nicht geben — wegen öffentlicher Förderung.

Wenn auch die Temperaturen noch so gar nicht österlich sind: Die Jahreszeit, in der viele Menschen beginnen, Reisen und kleine Auszeiten vom Alltag zu planen, hat begonnen. Nicht nur Warmwasserziele und exotische Länder reizen — viele schätzen auch eine originelle Unterkunft in relativer Nähe. "Übernachten im Schloss" ist gefragt und wird in Weeze gleich zweimal angeboten: in der Schlossruine Hertefeld und in Schloss Wissen.

Raphael Freiherr von Loe würde allerdings gern mehr Gäste sehen als das derzeit der Fall ist. Ein neuer Hotelmanager soll's richten. Constantin Maasburg hat zwar einen blaublütig klingenden Namen, seine Berufsbezeichnung kündet jedoch von Understatement: "Gastgeber" nennt er sich.

Maasburg ist Betriebsleiter des Hauses, das zu "Culture & Castle" gehört. Das Motto: Übernachtungen im Schloss auf höchstem Hotel-Niveau. Wobei von Loe die Latte gerne etwas tiefer hängt und von einem "individuellen Gästehaus" spricht. Dazu passen die Gemälde von historischen Wissener Persönlichkeiten an den Wänden, antike oder zumindest Stilmöbel, freistehende Badewannen, luxuriöse Betten, einfach hier und da ein wenig Luxus. Kein Plüsch allerdings, schließlich wurden die Zimmer und Suiten in der Boye eingerichtet, einem eher schlichten Nebengebäude, das mit freigelegten Balken und hohen Decken sehr freundlich und offen, aber nicht kuschelig wirkt.

18 unterschiedlich eingerichtete Komfortzimmer, Appartements und Juniorsuiten sowie eine Turmsuite mit besonders romantischem Charme wurden eingerichtet. Freiherr von Loe erklärt: "Auf Wissen existiert eine 550-jährige Tradition — immer haben hier Gäste verschiedenster Art übernachtet; gekrönte und ungekrönte Häupter." Gäste, die ihre Wertungen auf Hotelbuchungsportalen abgeben, schreiben von "wundervoller Idylle", einem "beeindruckenden Wasserschloss", einer "herrlichen Landschaft", die zu Spaziergängen und Radtouren zum Beispiel auf den vorgehaltenen Niederrhein-Rädern einlädt.

Aber auch ein Manko wird hier und da angesprochen: Die Gastronomie fehlt. Für Gruppen wird zwar ein Caterer gebucht, der dann keine Wünsche offen lässt. Individualreisende jedoch müssen abends sehen, wo sie in Weeze oder der Umgebung einen gedecken Tisch finden. Denn ein À-la-carte-Restaurant gibt es in Schloss Wissen nicht. Das hat zu tun mit der öffentlichen Förderung, die die Familie von Loe für die Herrichtung der Zimmer bekam. Damit sich die örtliche Gastronomie nicht benachteiligt fühlte, wurde auf ein Restaurant verzichtet. "Künftig wollen wir unseren Gästen aber zumindest eine Kleinigkeit wie Brote und Suppen und Getränke anbieten", sagt der Hausherr. Eine Küche ist in der Boye vorhanden.

Wichtiger, um das "Besondere" zu betonen, sind das Ambiente und die Freizeitangebote drumherum, glaubt auch Gastgeber Maasburg. Und da hat Weeze viel zu bieten.

(RP/rl)
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