Weeze Neues Wohnen in der Engländersiedlung

Weeze · Rund 15 Jahre wurde das Quartier Magdeburger Straße in Weeze umgebaut. Gestern Bürgerfest im neuen Quartier.

 Ulrich Francken, Rainer Kalscheuer (DSK) und Ministerialdirigentin Anne Katrin Bohle (v.l.) gestern bei einem Rundgang durch das neue Gebiet.

Ulrich Francken, Rainer Kalscheuer (DSK) und Ministerialdirigentin Anne Katrin Bohle (v.l.) gestern bei einem Rundgang durch das neue Gebiet.

Foto: seyb

Mit einem Bürgerfest feierte die Gemeinde Weeze gestern Nachmittag den baldigen Abschluss des Neubaugebiets im Wohnquartier an der Magdeburger Straße. Mitte des kommenden Jahres soll die Umwandlung des Wohnquartiers an der ehemaligen "Engländersiedlung" nach rund 15 Jahren Planung und Bauzeit abgeschlossen sein. Der öffentliche Raum ist bereits fertiggestellt, die Grundstücke sind alle veräußert oder reserviert – die meisten sind schon fertig bebaut, viele Häuser bewohnt. Entstanden sind knapp 90 Einzelhäuser und Doppelhaushälften sowie Reihenhäuser.

Nur an der Magdeburger Straße gegenüber der Grundschule Marienwasser stehen die Bagger noch. Ursprünglich sollten hier ein Bäcker, eine Apotheke und ein Supermarkt hinkommen. "Das lässt sich jedoch nur durch einen Investor realisieren, den wir leider nicht haben", sagt Dieter Wahlen, Projektleiter von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK). Nun entstehen hier bis Mitte des kommenden Jahres sieben weitere Wohnhäuser.

Die neuen Grundstücke an der ehemaligen "Engländersiedlung" haben eine Fläche zwischen 280 und 480 Quadratmetern. Verkauft wurde der Quadratmeter zu einem Preis von rund 65 Euro. Unter den Käufern sollen auch viele niederländische Familien sein, die jetzt in Weeze leben. "Die Niederländer drängen hier auf den Wohnungsmarkt und haben sich bereits gut integriert", erklärt Ulrich Francken, Bürgermeister von Weeze. Für das gesamte Projekt wurden rund 22,6 Millionen Euro investiert. Den Großteil haben Bund und Land übernommen, siebeneinhalb Millionen schrieb der Kreis ab, indem er eigene Wohnblöcke zum Abriss freigab. 1,4 Millionen an Eigenmitteln musste Weeze aufbringen. "Wir sind sehr froh, dass sich dieses lange Projekt nun langsam dem Ende nähert und können heute sagen: Wir haben damals auf das richtige Pferd gesetzt", so Francken weiter.

Vor fast 20 Jahren teilte die britische Regierung mit, dass der Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force Laarbuch schließen wird. Im November 1999 zogen die Briten vom Fliegerhorst in Weeze ab.

Auch verließen sie mit ihren Familien die Häuser in der "Engländersiedlung". Auf einmal waren 675 Wohnungen in den mehrgeschossigen Häusern an der Magdeburger Straße unbewohnt. Für die Gemeinde bedeutete es, dass sie innerhalb kürzester Zeit rund 4000 Einwohner verlor. "Die Folge war ein Bestand an Wohnungen, der von den Bewohnern und dem Markt nicht angenommen werden konnte", sagt Wahlen.

Die mehrgeschossigen Bauten an der Weller und Ilmenauer Straße wurden deshalb abgerissen, um Platz für neue Grundstücke zu schaffen. Die Häuser an der London Street und York Way blieben jedoch stehen.

(RP)
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