Weeze Ryanair: Michael O’Leary ätzt gegen die EU-Kommission

Weeze · Drei Flughäfen an einem Tag, das war am Mittwoch das Programm von Ryanair-Chef Michael O'Leary. Neben Frankfurt/Hahn und Lübeck gehörte auch der Weezer Flughafen zu seinen Stationen. Dort machte er mit markigen Worten Stimmung gegen die EU-Kommission in Brüssel. Hintergrund ist eine Überprüfung, ob der Flughafen rechtswidrige Beihilfen erhält.

Langweilig wird es nicht, wenn Rynair-Chef Michael O'Leary redet. Der quirlige Ire ist bekannt für markige Sprüche und allerlei Clownereien, mit deren Hilfe er sich die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Zuhörer sichert. Bei seinem Kurzbesuch auf dem Flughafen in Weeze wetterte er gegen ein eingeleitetes Prüfverfahren. Damit will die EU-Kommission prüfen, ob der Flughafen unberechtigt Beihilfen kassiert hat — und so Ryanair besonders günstige Konditionen anbieten kann. In der EU-Kommission säße offenbar ein "wilder Haufen Kommunisten", ätzte O'Leary, die neuen Regeln seien offensichtlich in Nord-Korea entwickelt worden.

Ryanair, stellte er seine Sicht der Dinge dar, würde durch seine stetige Präsenz auf kleinen Flughäfen für Wachstum sorgen, die EU-Kommission versuche nun, diese Wachstum zu bremsen. Es sei aber nur gerecht, dass Flughäfen im Wettbewerb seiner Gesellschaft günstigere Konditionen anbiete als Fluglinien, die nur ab und an den Flughafen nutzen. "Es ist wie in einem Supermarkt", führte O'Leary aus: "Der große Supermarkt kauft viel Milch und Brot ein, und bekommt es auf Grund der Masse günstiger als der kleine Laden um die Ecke." Sollte die EU-Kommission bei ihrer Prüfung zu dem Ergebnis kommen, dass es rechtswidrige Beihilfen gab, malte er ein schwarzes Bild für die Zukunft: "Der Flughafen muss dann höhere Gebühren nehmen, dadurch steigen die Ticketpreise, Flugrouten fallen weg, Jobs gehen verloren."

Am Ende, so O'Leary, würde niemand mehr von regionalen Flughäfen wie Weeze fliegen können, weil sie von keiner Fluggesellschaft mehr genutzt würden. "Ryanair wird trotzdem weiter wachsen, aber dann eben an einem anderen Ort", ergänzte der Fluglinien-Chef. Er rief die Politiker vor Ort auf, sich gegen die EU-Kommission zur Wehr zu setzen — dann flog er weiter nach Lübeck, um zum dritten Mal an diesem Tag Stimmung gegen die EU-Kommission zu machen.

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