Kevelaer Sachliche Schuldebatte ohne Denkverbote

Kevelaer · Angelika Kobsch, CDU-Frau und Vorsitzende des Kevelaerer Schulausschusses, ist froh über die sachliche Darstellung zum Thema Schulentwicklung, die Wolf Krämer-Mandeau im jüngsten Ausschuss geliefert hat.

 Wegen der politisch gewollten Inklusion werden künftig weit mehr Kinder mit Förderbedarf Regelschulen besuchen.

Wegen der politisch gewollten Inklusion werden künftig weit mehr Kinder mit Förderbedarf Regelschulen besuchen.

Foto: ddp, ddp

Der Leiter der Bonner Projektgruppe Bildung und Region hatte den Kevelaerern einiges zum Nachdenken an die Hand gegeben. Nach Ausage von Kobsch sollte es möglich sein, über das gehörte in einem weiteren Schulausschuss im November zu beraten. Möglichst noch in diesem Jahr soll der Rat darüber entscheiden, wie sich die Schullandschaft der Stadt verändert.

Die Ausschussvorsitzende hatte einen ganzen Nachmittag lang mit sämtlichen Kevelaerer Schulleitern, einigen Kommunalpolitikern, führenden Vertretern der Verwaltung und dem Planungsbüro zusammengesessen. Sie sei dankbar über die unbefangene Art, in der auf Basis unstrittiger Daten Erkenntnisse erläutert worden seien. In ihren Augen ist zum Beispiel wichtig, dass nur wenige auswärtige Kinder und Jugendliche — nämlich aus Weeze — Kevelaerer Schulen besuchen, hingegen eine große Anzahl junger Kevelaerer auswärts lernt.

"Um das zu ändern, müssten wir eine Schulform bieten, die die anderen Kommunen nicht haben und die entsprechend attraktiv ist", sagt Kobsch. Ob es sich dabei um eine Gesamtschule oder eine Sekundarschule handeln solle, wolle sie nicht vorweg nehmen. "Da sind auch sehr stark die Leitungen der bestehenden Schulen gefragt. Und natürlich die Eltern."

Vor erheblichen Änderungen steht das Förderzentrum. Wegen der politisch gewollten Inklusion werden künftig weit mehr Kinder mit Förderbedarf Regelschulen besuchen. Die großzügigen Räume des Förderzentrums an der Bieg könnten dann frei werden für eine größere Grundschule am Standort. Die Kinder aus Klinkenberg würden dort Platz finden, und eventuell (vielleicht mit einem Anbau) auch die der Hubertusschule. Angelika Kobsch ist sicher, dass alle Politiker die Grundschulen in den Ortsteilen erhalten wollen und dies auch möglich sei. Innerstädtisch jedoch hatte das Beratungsbüro vorgeschlagen, die Schulen zusammenzulegen.

Die Hubertusschule, in deren Nähe es kein Neubaugebiet gibt, hat strukturelle Probleme, zum Beispiel einen sehr hohen Ausländeranteil. Viele Familien, die in ihrem Einzugsbereich wohnen, geben ihre Kinder lieber in die Grundschule St. Antonius.

(RP/rl)
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