Kevelaer Sicher durch den Nebel

Kevelaer · Nebel entsteht rund um Weeze vor allem entlang der Niers. Für Autofahrer besteht erhöhte Unfallgefahr. Die RP hat Tipps für sicheres Fahren zusammengestellt. Am Flughafen kann auch ohne Sicht gestartet und gelandet werden.

Hilfe, wie fahre ich richtig bei Nebel?
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Hilfe, wie fahre ich richtig bei Nebel?

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Im Horror-Thriller "Der Nebel" von Regisseur Frank Darabont aus dem Jahr 2007 geht nichts mehr: Die Bewohner der Kleinstadt Castle Rock im US-Bundesstaat Maine verschanzen sich in einem Supermarkt. Nach draußen können sie nicht, denn dort würden sie die Hand vor Augen nicht mehr erkennen — außerdem scheint der Nebel von unheimlichen Wesen bewohnt zu sein.

Vor unheimlichen Wesen muss sich in Weeze niemand fürchten. In diesen Tagen haben vor allem die Autofahrer in den frühen Morgen- und den Abendstunden mit dichtem Nebel zu kämpfen. "Wenn der Nebel sehr dicht ist, kann man sich nicht mehr an Bäumen oder Häusern am Straßenrand orientieren", sagt Jaqueline Grünewald vom ADAC Nordrhein. Viele Autofahrer unterschätzen deshalb die eigene Geschwindigkeit. "Das kann gefährlich werden", warnt sie.

"Der häufigste Fahrfehler bei dicker Nebelsuppe ist, sich an den Vordermann dranzuhängen, um ihn nicht zu verlieren", sagt Manfred Jakobi, Sprecher der Kreispolizei Kleve. "Auffahren ist in solchen Fällen oftmals programmiert. Nebel ist im Herbst tatsächlich eine der Ursachen für erhöhte Unfallgefahr", bestätigt er.

Wer im Nebel im Auto unterwegs ist, sollte gerade auf den niederrheinischen Landstraßen einige Regeln beachten. "Fuß vom Gas und die Geschwindigkeit der Sicht anpassen und den Sicherheitsabstand vergrößern", rät Grünewald. "Wenn nur noch 50 Meter oder weniger Sicht vorhanden ist, dann muss die Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden." Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist dann 50 km/h. Bei einer Sicht von mehr als 50 Metern ist das nicht erlaubt, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Wer gar eine Panne im Nebel hat, sollte auf jeden Fall sein Fahrzeug verlassen.

Von der Außenwelt abgeschnitten ist aufgrund von Nebel im Gegensatz zum Film in Weeze niemand. Denn: Fliegen ist jederzeit möglich, "auch wenn man nichts mehr sieht", wie Peter Esser, Verkehrsleiter am Weezer Flughafen, erklärt. Gegen den Nebel selbst kann der Mensch nichts unternehmen, die Technik ist aber so weit, dass der Flugverkehr nicht beeinträchtigt wird. Ein Instrumenten-Landesystem hilft dem Piloten dabei. "Die Landebahn ist so ausgestattet, das der Pilot sie jederzeit finden kann", sagt Esser. Seit einem Umbau des Flughafens vor einigen Jahren gibt es die kostenintensive Technik in Weeze "die die Anforderungen der höchsten Stufe in Deutschland erfüllt", sagt Esser. Das sei für einen Regionalflughafen nicht selbstverständlich. Ist es besonders nebelig, profitieren davon auch Flugzeuge, die am Flughafen in Eindhoven nicht landen können.

(RP/jul)
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