Weeze Sorge um Leerstände in Weeze

Weeze · Wichtiges Thema gestern im Rat: der Antrag des Werberings, ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag zu geben. Viele Geschäftsleute beklagen Kaufkraftrückgang und sorgen sich um ihre Zukunft.

Der Zustand des Cyriakusplatzes ist geradezu sinnbildlich für das Zentrum des Ortes: Leer und trostlos liegt er da; wer nicht muss, kommt nicht hierher. Während sich für die Optik dieses zentralen Platzes Besserung andeutet – der Rat wird sich mit dem Thema demnächst beschäftigen – weiß der Handel noch nicht so recht, wie seine Situation sich bessern könnte. Deshalb drängt der Weezer Werbering auf ein Einzelhandelsgutachten: Nach seiner jüngsten Mitgliederversammlung hatte der Verein dem Bürgermeister den Antrag, der gestern dem Rat vorgetragen wurde, vorgestellt. Die Politik will die Anregung aufgreifen.

Optiker Stefan Syben ist der Vorsitzende. Nach seiner Darstellung leidet die Weezer Geschäftswelt seit 1999, dem Jahr, als die Briten den Ort verließen, unter deutlich verringerter Kaufkraft. „Dieser Verlust ist im Einzelhandel nie richtig kompensiert worden“, sagt er.

Leerstände besorgniserregend

Während sich die Themen Wohnen, Arbeiten und Freizeit positiv entwickelt hätten, seien die Leerstände in der Ortsmitte besorgniserregend. Rewe ist weg, Böckenhoff, Reineke, Adam & Eva sowie Broeckmann nicht mehr da – das Zentrum sei „mehr oder weniger tot“. Wegen der fehlenden Kundschaft gelänge es nur wenigen Geschäften, zu überleben.

50 Mitglieder hat der Werbering, der aus eigener Kraft nicht imstande sei, Kaufkraft zu binden und das „schlechte Image der Ortsmitte“ zu beheben. Schädlich für die Attraktivität des Ortes sei, dass mehrer Traditions-Geschäfte aufgegeben hätten. Zudem hatte die Vereinigung in den vergangenen Monaten hausgemachte Probleme, die jedoch auf der jüngsten Versammlung weitgehend ausgeräumt wurden. Der stark beanspruchte Vorsitzende wird nun durch vier kommissarische Beisitzer entlastet: Astrid und Gerd Pöppel, Helmut Haaver und Martina Rothe engagieren sich für den Werbering. „Weeze braucht Ideen, wie sich die Geschäftswelt weiter entwickeln kann“, sagt Syben. Ein Einzelhandelsgutachten, das Politik und Verwaltung schnellstmöglich in Auftrag geben sollen, könnte helfen, die Kaufkraft in Weeze zu halten und mobile Kunden auch von auswärts in den Ort zu locken.

Gerd Pöppel hält eine Bestandsaufnahme für erforderlich, weil daraus hervor gehe, was fehle. So könnten auch potenzielle Investoren auf Weeze aufmerksam werden und ihre Chancen ausloten. Statt einen „gefühlten“ Bedarf zu benennen sei wichtig, statistisch zu belegen, was ein Ort der Größe Weezes brauche. Junge Mode zum Beispiel, meint Pöppel, und unbedingt einen Anziehungspunkt am Markt oder an der Kevelaerer Straße.

(RP)
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