Weeze Übernachtungszahlen in Weeze explodieren

Weeze · 1559 Übernachtungen weist die Statistik allein für Januar in Weeze aus. Nicht nur der Flughafen bringt Gäste – auch Niederländer machen an der Niers Urlaub. Hotel "Jägerhof" hält mit der Entwicklung Schritt.

 Die neue Hotelmanagerin vom Jägerhof, Shelley Jacobs, zeigt Kalid Rashid die Zimmer im ehemaligen Theresienstift.

Die neue Hotelmanagerin vom Jägerhof, Shelley Jacobs, zeigt Kalid Rashid die Zimmer im ehemaligen Theresienstift.

Foto: gerhard seybert

1559 Übernachtungen weist die Statistik allein für Januar in Weeze aus. Nicht nur der Flughafen bringt Gäste — auch Niederländer machen an der Niers Urlaub. Hotel "Jägerhof" hält mit der Entwicklung Schritt.

Der Zusammenhang mit dem Flughafen ist nicht von der Hand zu weisen. Aber Khalid Rashid, der Fremdenverkehrsexperte der Gemeinde Weeze, möchte die Attraktivität seines Ortes nicht darauf beschränken. "Wir haben Gästen sehr viel zu bieten, und das wird inzwischen wohl erkannt", stellt er zufrieden fest. Die überzeugenden Zahlen dazu: Nach jüngsten statistischen Erhebungen gab es im Januar 1559 Übernachtungen in Weeze — 235 Prozent plus gegenüber dem Januar 2012. Und bei den ausländischen Übernachtungsgästen ist die Entwicklung noch eklatanter: plus 336 Prozent.

Das Hotel, das die meisten Übernachtungen für sich verbucht, ist der "Jägerhof". Seit Eigentümer Henk Rutten das Haus 2008 saniert und umgebaut hat, gilt es als eine gute Adresse — für die Küche ebenso wie fürs Kegeln und für Übernachtungen. Durch den Kauf des ehemaligen Altenheims samt Anbau aus den 70-er Jahren ist der "Jägerhof" richtig groß geworden. 60 Zimmer stehen zur Verfügung, einige auch als Drei- und Vierbettzimmer. Weil so viel zu tun ist, hat Rutten jetzt eine Hotelmanagerin eingestellt: die Niederländerin Shelley Jacobs. Die 21-Jährige aus Groesbeek hat vier Jahre lang die Hotelfachschule besucht und parallel dazu praktische Erfahrungen gesammelt. Nach dem beruflichen Start bei der Arcor-Gruppe ist in Weeze Eigeninitiative gefragt. Gerade mal zwölf Mitarbeiter inklusive Küche sind im "Jägerhof" tätig. Das hält die Zimmerpreise günstig: 70 Euro kostet das Doppelzimmer, 85 das Dreibettzimmer.

"Gerade richten wir mehrere Appartements ein", berichtet Shelley Jacobs. Die würden sowohl von Familien, die länger bleiben, als auch von Stewardessen nachgefragt. Die teilen sich die Mehrbettzimmer und sparen damit erheblich. Auch die Vierbettzimmer verfügen über eine Kochecke, was Leute, die nur zum Schlafen kommen, zu schätzen wissen. "Aber immer mehr unserer Gäste machen tatsächlich in Weeze Urlaub", weiß Rashid. Während der schönen Jahreszeit bleiben einige Naturfreunde wochenlang. "Sie wandern, fahren Rad und paddeln", erzählt Rashid. Die Hotelfachfrau hat sogar schon eine Buchung von einer Familie aus Rotterdam, die drei Wochen bleiben möchte. "Für Leute aus Hollands dicht besiedeltem Westen zählt die Ruhe hier", sagt sie.

Neben dem "Jägerhof" sind es die Pensionen Rongen und Kevin's Pub, die viele Übernachtungen haben. Hinzu kommen die noblen Herbergen Schloss Wissen und Haus Hertefeld. Dort entsteht bekanntlich zudem ein Hostel, von dem es heißt, es solle "Kangaroo-Lodge" heißen. "Ganz wichtig gerade für den touristischen Bereich sind auch unsere Vier- und Fünf-Sterne-Ferienwohnungen", fügt Rashid hinzu. Und natürlich profitiere auch die Gastronomie von den Fremden. Ab Ostern, wissen die Tourismusvertreter, wird es in Weeze wieder bunt vor Menschen. Egal, wie das Wetter ist.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort