Kevelaer Verbundschule steht auf der Kippe

Kevelaer · WEEZE/UEDEM (nik) Noch vor wenigen Wochen glaubten die Verantwortlichen in Weeze und Uedem, die Lösung gefunden zu haben: Sie wollten die bestehende Verbundschule in eine Sekundarschule überführen.

 Johannes Peters, Leiter des Schulamtes Weeze.

Johannes Peters, Leiter des Schulamtes Weeze.

Foto: seyb

Die beiden Bürgermeister Ulrich Francken und Rainer Weber, die Fraktionsvorsitzenden und Schulausschussvorsitzenden waren davon ausgegangen, die neue Schule dürfe mit drei Parallelklassen an den Start gehen. Die Bezirksregierung legt das Schulgesetz aber anders aus und hat mitgeteilt, dass in jedem Fall fünf Parallelklassen nötig sind. Und die bekommen Weeze und Uedem nicht zusammen. Schon fürs kommende Schuljahr wurde die Mindestanzahl an Schülern nicht erreicht und lediglich eine (einmalige) Ausnahme ausgesprochen. Deshalb haben die Kommunalpolitiker entschieden, die Verbundschule erst einmal fortzuführen.

 Uedems Bürgermeister Rainer Weber.

Uedems Bürgermeister Rainer Weber.

Foto: privat

Johannes Peters, in Weeze nicht nur Kämmerer, sondern auch Leiter des Schulverwaltungsamts, bestätigte gegenüber der Rheinischen Post die Konsequenz: Wenn im kommenden Jahr wieder nicht genügend Anmeldungen für die Hauptschule mit Realschulzweig zusammenkommen, wird es keinen Eingangsjahrgang mehr geben. Und dann läuft die Verbundschule aus – so will es das Gesetz. Natürlich werden beide Standorte und die Schulleitung versuchen, so viele Eltern wie möglich von der Qualität der Schule zu überzeugen und ihre Durchlässigkeit zu betonen. "Aber die Entscheidung liegt bei den Eltern. Sie haben es in der Hand, wie es weitergeht", sagt Peters.

Für die Weezer SPD-Fraktion käme auch eine "horizontale Sekundarschule" in Frage. Die ermöglicht das Schulgesetz, wenn etwa die Klassen 5 bis 7 am einen und die Klassen 8 bis 10 am anderen Standort eingerichtet würden. Dann stünde für die Schüler jedoch in jedem Fall nach einigen Jahren ein Schul- beziehungsweise Ortswechsel an. Das will die Mehrheit in den Räten nicht.

In der jüngsten gemeinsamen Schulausschusssitzung beschlossen die Uedemer und die Mehrheit aus Weeze, dem Vorschlag des Verbandsvorstehers und Uedemer Bürgermeisters, Rainer Weber, zu folgen. Der sieht derzeit nur die Möglichkeit, die Verbundschule so lange wie möglich bestehen zu lassen (64 Neuanmeldungen für die Eingangsklasse sind nötig) und parallel dazu Kontakt mit den Nachbarstädten aufzunehmen.

Die Hoffnung ist, dass in absehbarer Zeit eine der Nachbarkommunen Interesse an einer gemeinsamen Sekundarschule mit Uedem und Weeze hat. Bislang haben aber gerade die Hauptschule von Kevelaer und Goch stabile Anmeldezahlen, überdies existieren in den Kommunen Realschulen - in Kevelaer sogar eine sehr große - die ihre Selbstständigkeit keinesfalls aufgeben wollen. Es wird intensive interkommnale Gespräche geben müssen.

(RP)
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