Weeze Weeze: Kaum Fragen an Lütkes

Weeze · Gestern hat die Präsidentin der Bezirksregierung Düsseldorf, Anne Lütkes, die Gemeinde Weeze besucht. Neben den Politikern und Funktionsträgern bot sie auch den Bürgern ein Gespräch an – nur zwei Weezer kamen.

 Regierungspräsidentin Lütkes mit Bürgermeister Francken und ihrem Stellvertreter Schlapka (rechts).

Regierungspräsidentin Lütkes mit Bürgermeister Francken und ihrem Stellvertreter Schlapka (rechts).

Foto: Seybert

Eine Weezer Bürgerin und ein Weezer Bürger sind gestern ins Rathaus am Cyriakusplatz gekommen, um Anne Lütkes zu treffen. Die 64-Jährige ist Präsidentin der Bezirksregierung Düsseldorf. Zusammen mit Bürgermeister Ulrich Francken und den Fraktionsvorsitzenden der Weezer Parteien sah sie sich in der Gemeinde Weeze um: Ein kleiner Bus brachte die Gruppe unter anderem zum Flughafen Weeze. Die Entwicklung des Cyriakusplatzes ließ sie sich bei der Ankunft am Rathaus erklären.

Lütkes (Bündnis 90/Die Grünen) wollte aber nicht nur mit den Politikern und Funktionsträgern der Gemeinde sprechen: Sie interessierte sich auch für die Meinung der Bürger. "Das ist mein Verständnis von Politik und Verwaltung: Ich will nicht nur von Transparenz sprechen, sondern auch den Versuch unternehmen, das Verwaltungshandeln verständlich zu machen", sagte sie. Bürgermeister Francken betonte gestern, dass er dies begrüße.

Warum nur zwei Weezer Bürger sich für den Besuch der Regierungspräsidentin interessierten, darüber lässt sich nur spekulieren: Es könnte an der Zeit liegen, zwischen zehn vor zwölf und halb eins sind die meisten Berufstätigen bei der Arbeit. Es könnte auch daran liegen, dass Anne Lütkes vielen Weezern einfach kein Begriff ist – auch die Bezirksregierung in Düsseldorf ist gefühlt weit weg.

Lütkes selbst sieht die Bürgersprechstunde als "Angebot". "Die Kommunikationsstrukturen haben sich aber auch verändert", weiß sie. Viele Bürger wendeten sich mit Fragen direkt an die Bezirksregierung – zum Beispiel per Mail. "Meine Mitarbeiter und ich geben uns große Mühe, alle Fragen zu beantworten." Bürgersprechstunden seien ein konservativer Weg, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Marga Nufer nutzte gestern lieber das direkte Gespräch mit der Regierungspräsidentin. "Es gibt in Deutschland schon Gemeinden, die ihren Energiebedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken. Ist das in Weeze irgendwann auch möglich?", fragte sie. Man müsse realistisch sein, antwortet Lütkes. "Das kann ich mir gegenwärtig nicht vorstellen." Sie machte aber auch klar, dass sie von den Gemeinden ein "Mitdenken" erwarte, wie vor Ort mit dem Thema "Klima und Energie" umgegangen werden könnte.

Besonders großes Interesse zeigte Anne Lütkes im Gespräch mit den Politikern der Gemeinde Weeze an den Themen Gleichstellung, Kriegsgräberfürsorge, Nutzung von ehemaligem Militärgelände und Klimafragen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort