Weeze Weeze reicht ein Polizist

Weeze · Was in anderen Gemeinden manchmal Bürgerbeschwerden hervorruft, funktioniert in Weeze anscheinend gut: Um kleinere Einsätze kümmert sich der Bezirksbeamte, Notrufe koordiniert die Einsatzzentrale in Kleve.

Der Weezer Bahnhof ist jetzt Video-überwacht. Das soll die Sicherheit der Bürger erhöhen. Doch wo ist die Polizei, wird sich manch einer fragen.

Die Polizei und ihre Präsenz in der Gemeinde hat großen Einfluss darauf, ob sich die Bürger dort wohlfühlen. Weeze hat dafür einen bürgernahen Bezirksbeamten. Ulrich Drop macht diesen Job seit knapp fünf Monaten. Mit seinem grünen Wagen ist er viel in der Gemeinde unterwegs und in Kontakt mit den Weezern. "In kleineren Gemeinden gibt es ungefähr pro 10 000 Einwohner einen Bezirks-beamten vor Ort", sagt Polizeisprecher Heinz van Baal auf Anfrage der Rheinischen Post.

Dienst auf der Straße

Doch Drop kann die komplette Polizeiarbeit in Weeze natürlich nicht alleine leisten. Er kümmert sich hauptsächliche um "kleinere" Dinge wie zum Beispiel Fahrrad-Diebstähle. Die Verkehrserziehung an Schulen und Kindergärten gehört außerdem zu seinen Aufgaben. Er ist immer der Ansprechpartner für Vereine und Gruppierungen. Auch wer sein neues Fahrrad codieren lassen möchte, kann sich an Ulrich Drop wenden. Das Motto für seinen Dienst in Weeze: "Ich möchte 80 Prozent meiner Zeit bei den Bürgern auf der Straße verbringen."

Als der neue Bezirksbeamte vor gut vier Monaten seinen neuen Dienst antrat, richtete er regelmäßige Sprechstunden ein. Um die Bürgernähe noch zu verbessern, bietet er jetzt individuelle Sprechstunden an. "Die Bürger können mir einfach auf den Anrufbeantworter sprechen, ich rufe dann zurück", verspricht er. Wer allerdings in Weeze einen Verkehrsunfall hat oder auf andere Art und Weise in Not gerät und die Notrufnummer "110" anwählt, landet erst einmal bei der Kreisleitstelle in Kleve. Die koordiniert die Einsätze zentral.

Für Weeze bedeutet das konkret: "Den Streifendienst fährt tagsüber der Wach- und Wechseldienst Kevelaer", erklärt van Baal. "In der Nacht wird das Weezer Gebiet von den Gocher Beamten betreut." Die Einsätze würden selbstverständlich nach Dringlichkeit eingestuft. "Da kann es in seltenen Fällen schon mal vorkommen, dass man nach einem Verkehrsunfall etwas warten muss", so Polizeisprecher Heinz van Baal.

"Diese Praxis funktioniert ganz gut", sagt Heinz-Günter Schmidt-Herzog, der stellvertretende Bürgermeister von Weeze. Es habe bisher keine Probleme gegeben, versichert er. Seine Einschätzung; "Weeze ist gut versorgt."

Auch Alfons van Ooyen, Fraktionsvorsitzender der SPD in Weeze, hat von Bürgern noch keine Beschwerden gehört über mangelnde Polizeipräsenz in der Gemeinde. Dennoch stellt er fest: "Die Wege sind für die Polizisten nachts schon ganz schön lang." Trotzdem: "Anscheinend funktioniert das System doch gut."

(RP)
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