Weeze Weeze: Spannend nur für die FDP

Weeze · Die CDU-Fraktion muss zwei Sitze an die neu im Rat vertretenen Liberalen abgeben, für die SPD bleibt alles beim Alten. Ulrich Francken (CDU) bekam 67,61 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Hans-Jürgen ter Meer erhielt 32,39 Prozent.

So richtig spannend war's wohl nur für Georg Geenen, der vor einem Jahr den FDP-Ortsverein gründete, jetzt zur Kommunalwahl antrat und 6,3 Prozent der Stimmen holte. Ihm gelang es damit aus dem Stand, zwei Sitze für seine Fraktion zu sichern.

Die nahm er der CDU weg, die künftig 17 Mandatsträger in den Rat schickt. Die SPD behält ihre alte Fraktionsstärke: Neun Sitze resultieren aus 31,4 Prozent der Stimmen. Sieger des Abends war, wie nicht anders erwartet, Bürgermeister Ulrich Francken (CDU), dessen persönliches Abschneiden das Ergebnis seiner Partei übertraf: 62,2 Prozent für die CDU, 67,61 Prozent für den alten und den neuen Bürgermeister Francken.

Dessen Herausforderer Hans-Jürgen ter Meer kam spät ins Rathaus, gratulierte und zeigte sich als guter Verlierer. "Nach den Mehrheiten, wie sie hier seit langem bestehen, war nicht mehr zu erwarten. Stolz bin ich auf Direktmandate und darauf, dass wir sogar in Wemb — traditionellem CDU-Gebiet — 31 und 37 Prozent erreichen konnten."

Den Achtungserfolg der FDP kommentierte SPD-Fraktionchef Alfons van Ooyen etwas verkniffen mit den Worten: "Ohne Programm, bloß mit Schildern." Tatsächlich hatte Geenen, dessen Partei bloß acht von 14 Wahlbezirken besetzen konnte, mit "frischem Wind für Weeze" geworben und auch gestern gegenüber der RP betont: "Es ging darum, den Leuten eine dritte Partei anzubieten und die Zweidrittelmehrheit der CDU zu brechen."

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Gleißner kommentierte, die gute Politik der vergangenen zehn Jahre habe sich bezahlt gemacht. Dass seine Partei zwei Sitze abgeben musste und den Wahlkreis Königsberger Straße an die SPD verlor, konstatierte er Schulter zuckend.

Sehr zögernd waren die politisch Interessierten im Weezer Rathaus erschienen und mussten sich dann — wie überall im Kreis — lange gedulden, bis belastbare Ergebnisse einliefen. Nach den ersten ausgezählten Bezirken glaubte aber wohl niemand mehr an Unerwartetes. Alle drei Parteien feierten Sieg, Einzug in den Rat oder Niederlage in drei Gaststätten jeweils für sich.

(RP)
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