Kleve 2010 keine Gesamtschule

Kleve · Die Gesamtschulinitiative schrieb am Freitag einen Offenen Brief an den Bürgermeister der Stadt Kleve und drängte auf die Einrichtung einer neuen Schule im kommenden Schuljahr. Offene Antworten gab Schulamtsleiterin Annette Wier.

Gesamtschule: Demo im Rat der Stadt Kleve
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Gesamtschule: Demo im Rat der Stadt Kleve

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Die Termine zur Anmeldung für weiterführende Schulen stehen bald an. Jetzt drängen die Eltern der Gesamtschulinitiative, deren Kinder in der vierten Klasse sind und die sich in den nächsten Wochen für eine Schulform entscheiden müssen, auf Klärung. Sie schickten gestern einen "Offenen Brief" an den Bürgermeister der Stadt Kleve, Theo Brauer. Tenor des Sprecher der Initiative, Martin Hiller, der den Brief unterzeichnet hat: Wie ist der Stand des Verfahrens, welchen Starttermin gibt es, kann die Elterninitiative helfen?

Auf Hochtouren

Offene Antworten auf die offenen Fragen der Elterninitiative gab es gestern von der Leiterin des Klever Schulverwaltungsamtes, Annette Wier. Ihr Amt arbeite auf Hochtouren die lange Liste mit den Kriterien für die Einrichtung einer solchen Schule ab. So wird — zwingend notwendig — derzeit der Schulentwicklungsplan fortgeschrieben. Dann wurden die ebenfalls zwingend notwendigen Anfragen an die Nachbarkommunen gestellt, ob deren Schulen durch eine weitere Schulform in ihrer Existenz bedroht sein könnten und wie die Kommunen zur Einrichtung einer Gesamtschule in Kleve stehen.

Am 28. Januar werden die Räte in Bedburg-Hau und Kranenburg tagen. Annette Wier hofft, dass dann die Räte entsprechende Empfehlungen aussprechen werden. "Diese Mitteilungen sind wichtig für das ganze Verfahren. Dabei sind wir von den anderen Kommunen abhängig", sagt Wier. Erst dann kann Kleve bei der Bezirksregierung vorsprechen — Wier hofft, dass sie Anfang Februar der Düsseldorfer Behörde erste Ergebnisse vorlegen kann. Probleme gibt es weiterhin mit einem geeigneten Gebäude in Kleve. "Die Grundschule Keeken ist das einzige Schulgebäude, das frei ist. Aber es ist eigentlich nicht für eine weiterführende Schule geeignet, hat unter anderem keine Fachräume", sagt Wier. Das immer wieder zitierte Sebus-Gymnasium ist dieses und auch folgendes Jahr durch Schüler des Stein-Gymnasiums belegt, dessen "Neubau" im Rahmen des Konjunkturprogramms II grundsaniert wird. Während der Bauarbeiten ist hier kein Unterricht möglich. "Das Sebus wird deshalb erst 2013 für eine Gesamtschule zur Verfügung stehen", sagt Wier.

Die Kriterien

Annette Wier rechnet deshalb nicht damit, dass schon zum Schuljahr 2010/2011 eine Gesamtschule in Kleve möglich ist — vorausgesetzt, dass alle anderen Kriterien erfüllt werden. Davon wären dann, sagt Hiller, 160 Eltern aus Kleve betroffen, die auf eine Gesamtschule drängen. Rechne man die Eltern aus den anderen Kommunen dazu, seien es über 230 Eltern, die eine Gesamtschule ausdrücklich für 2010/11 wünschen, schreibt Hiller im Offenen Brief.

(RP)
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