Kleve 22-Jähriger durch Tritte und Schläge getötet

Kleve · Ein 22-jähriger Mann ist am Dienstag in einer Wohnung an der Küppersstraße in Kleve durch Fäuste und Tritte im Kopfbereich getötet worden. Ein 20-jähriger Bekannter des Opfers hat gestanden, auf ihn eingetreten und geschlagen zu haben, bis sich der Mann nicht mehr rührte.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, starb der 22-Jährige in der Wohnung einer 48-jährigen Bekannten, bei der er vorübergehend wohnte. Bei dem 22-jährigen Opfer handelt es sich um einen polnischen Staatsbürger, der erst am 31. August nach Kleve gekommen war, um hier nach Arbeit zu suchen.

Als die Frau am Dienstag gegen 15 Uhr die Wohnung verließ, befanden sich das Opfer und ihr 20-jähriger Sohn gemeinsam in der Wohnung der 48-Jährigen. Als diese nur eine Viertelstunde später in die Wohnung zurückkehrte, fand sie den 22-Jährigen nach Polizeiangaben blutüberströmt auf dem Boden liegend vor. Mit stark blutverschmutzter Kleidung flüchtete ihr Sohn aus der Wohnung.

Die 48-Jährige informierte umgehend die Polizei. Diese konnte den Tatverdächtigen um 16.10 Uhr in seiner eigenen Wohnung in Kleve festnehmen. Dort fanden die Beamten auch die blutverschmutzte Kleidung. Sie sei bereits teilweise gewaschen worden.

Bei der Vernehmung verhielt sich der 20-Jährige zunächst völlig apathisch. Eine Befragung in seinem familiären und persönlichen Umfeld ergab, dass der Tatverdächtige seit längerer Zeit Alkohol und Drogen konsumiere, darunter auch Extasy, Speed und Amphetamine. Er sei dann "unberechenbar und aggressiv" gewesen, hieß es aus dem Umfeld. Laut Polizei war der 20-Jährige schon mehrmals wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.

Als er am Mittwoch nochmals zur Tat befragt wurde, gestand er zunächst, auf das Opfer eingeschlagen und getreten zu haben bis dieser sich nicht mehr rührte. "Einen plausiblen Grund für die Tat konnte er uns nicht nennen," teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission Krefeld, mit. Tagsüber seien der 22-Jährige, die 48-Jährige und deren 20-jähriger Sohn nach Polizeiangaben noch zusammen in der Stadt und zur Arbeitssuche nach Holland unterwegs gewesen. Streit hatte es nicht gegeben.

Anwohner berichteten, dass sie zur Tatzeit aus der Wohnung über einen längeren Zeitraum Schlaggeräusche wie von Handwerkern gehört hatten. Schreie hätten sie nicht bemerkt.

Die Obduktion ergab, dass stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf des 22-Jährigen zu einem tödlichen Schädel-Hirntrauma geführt hatten. Im Gesicht und am Kopf stellte die Rechtsmedizin zahlreiche Knochenbrüche fest, die durch Faustschläge und Fußtritte verursacht wurden. Die Reanimationsmaßnahmen der alamierten Rettungskräfte hatten keinen Erfolg mehr. Der zuständige Staatsanwalt beantragte Haftbefehl wegen Totschlages.

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