Kleve/Nimwegen Auf Zeitreise mit der Bundesbahn

Kleve/Nimwegen · Der Niederländer Alex Wouters hat in seinem Buch die Zugverbindung zwischen Kleve und Nimwegen dokumentiert und lässt den Schienenverkehr zwischen 1957 und 1991 Revue passieren.

 Am 9. August 1965 hält ein festlich geschmückter Zug (rechts) zum 100-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke Kleve - Nimwegen am Bahnhof in Kranenburg.

Am 9. August 1965 hält ein festlich geschmückter Zug (rechts) zum 100-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke Kleve - Nimwegen am Bahnhof in Kranenburg.

Foto: nn

Die bewegte Geschichte der Bahnverbindung zwischen Kleve und Nimwegen dürfte vor allem älteren Bürgern der beiden Städte noch bekannt sein. Als am 30. Mai 1987 der letzte "Austria-Express" die Strecke befuhr, verlor die einst für die Region wichtige Bahnstrecke langsam ihre Relevanz.

Insbesondere der Bahnhof in Kranenburg litt darunter, er versank in der Folgezeit in der Bedeutungslosigkeit. Bis 1987 war der Austria-Express eine Verbindung für Reisende von Amsterdam über Kleve, Köln und München bis nach Wien und damit eine gleich drei Länder verbindende Strecke. Ende des Jahres 1991 wurden schließlich auch alle weiteren Güter- und Personenzüge nach Nimwegen eingestellt. Seitdem herrscht Stille auf den Gleisen – abgesehen von der Draisine, die seit 2008 auf der Strecke zwischen Kleve und Groesbeek fährt.

Auf Kreisebene wird in regelmäßigen Abständen darüber diskutiert, die Strecke Kleve – Nimwegen für Züge wieder zu öffnen. Einigkeit zwischen Parteien und Kommunen scheint diesbezüglich jedoch in weiter Ferne zu liegen. Während etwa die Kreis Klever CDU unter anderem einen Anschluss an den Airport Weeze fordert, wollen SPD und Grüne, dass die CDU ihre "Blockadehaltung" für die Reaktivierung der Strecke im Kreistag aufgibt. Zuletzt äußerte sich jedoch der NRW-Staatssekretär aus dem Verkehrsministerium, Gunther Adler, der Bahnverkehr nach Nimwegen sei derzeit "kein Thema".

Nun hat sich der niederländische Autor Alex Wouters daran gesetzt, die Geschichte der Bahnverbindung zwischen den Nachbarländern in Bild und Schrift zu verpacken. Die Hommage an vergangene Zeiten unter dem Namen "Het grensbaanvak Nijmegen – Kleve 1957 - 1991" enthält mehr als 200 farbige Bilder. Zu sehen sind Streckenansichten und Bahnhöfe sowie die zahlreichen verschiedenen Züge, die in den 34 Jahren zwischen Kleve und Nimwegen verkehrten. Die Modelle erstrecken sich von Dampflokomotiven bis hin zum ersten Intercity.

Auch die Bahnhöfe in Kleve, Kranenburg und Nimwegen sind auf vielen Abbildungen zu sehen. Darunter sind etwa Bilder von britischen Soldaten, die zum Vierdaagse Fest 1961 in Nimwegen eintreffen, oder auch Aufnahmen von mittlerweile kaum mehr bekannten Schienenbussen.

Alex Wouters hat dazu jeweils einige Zeilen mit interessanten Hintergrundinformationen zu jedem Bild verfasst. Der Autor hat die Modellnamen, Seriennummern und baulichen Besonderheiten detailliert katalogisiert. Alle Kenner und Liebhaber des Schienenverkehrs sollten ihre Freude an dem Buch haben.

(RP)
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