Kalkar Brunnen für Benin

Kalkar · Die Aktion pro Humanität setzt sich seit Jahren für Hilfsprojekte in Westafrika ein. Eine kleine Reisegruppe konnte sich vor Ort davon überzeugen. Sie besuchten Waisenhäuser und organisierten den Bau neuer Wasserstellen.

Spenden ist eine gute Sache – die Mittelverwendung vor Ort zu sehen, sei die Steigerung, sagt der Unternehmer Heinz Seitz aus Hasselt. Er ist Mitglied der Kevelaerer Aktion pro Humanität (APH), die sich seit über 15 Jahren für verschiedene humanitäre Hilfsprojekte in Westafrika einsetzt, wie etwa den Aufbau von Krankenstationen und Waisenhäusern oder den Neubau von Brunnen.

Vom Niger nach Benin

Im Februar diesen Jahres reiste eine APH-Gruppe in den Niger und nach Benin, um sich die dort laufenden Projekte anzusehen und neue anzuschieben. Mit dabei waren Dr. Elke Kleuren-Schryvers vom Vorstand der Aktion pro Humanität und die Mitglieder Michael Trübenbach, Anne und ihr Mann Heinz Seitz.

Die Stationen der Reise waren der Niger, wo die Gruppe in dem Dorf Kankani II ein fertiges Brunnenprojekt besuchte und sich von der Qualität des Wassers überzeugen konnte. "Anschließend fuhren wir nach Daboanti, das Dorf, in dem "unser" Brunnen gebohrt werden sollte", berichtet Heinz Seitz. Gemeinsam mit fünf anderen Klever Unternehmern stellte er die finanziellen Mittel für eines der geplanten Brunnenbauprojekte bereit – 15 000 Euro kostet ein Brunnen, 21 sind von der APH noch geplant.

Nach der Besichtigung einer neuen Schule in Niamey, der Hauptstadt des Niger, und einer Krankenstation in Makalondy, knapp 100 Kilometer südlich der Hauptstadt, brach die Gruppe zur Reise zum Projektstandort Gohomey in Benin auf. Dort entstanden in den letzten Jahren viele Gebäude: darunter eine Krankenstation, ein gut ausgerüstetes Labor, Waisenhäuser und eine Kinderkrippe.

Michael Trübenbach schreibt in seinem Projektbericht über Gohomey: "Das Zentrum für medizinische und soziale Versorgung ist ein Lichtblick, eine Insel der Hoffnung im Ozean des Mangels. Den christlichen Gedanken der Nächstenliebe, den 'Was du einem Geringsten getan hast, das hast du mir getan'-Gedanken, empfinde ich hier als so unmittelbar und spürbar gelebt, wie ich es sonst in dieser Intensität noch nicht erlebt habe." Das Erlebte beeindruckte alle Mitreisenden. Und motivierte sie auch weiterhin zu helfen.

Biomasse-Gasanlage

Seit kurzem steht eine Biomasse-Gasanlage auf dem Gohomey-Gelände, die allerdings noch nicht richtig funktioniert. "Das wird mein Projekt für die nächste Reise im November", erklärt Seitz. Er hofft, bei seinem nächsten Besuch die Gasanlage zum Laufen zu bringen. Dafür lernt Seitz jetzt seit zwei Monaten die Beniner Amtssprache Französisch, um sich vor Ort besser verständigen zu können und zu verhandeln. Seitz sagt: "Afrika relativiert die Probleme, die wir hier in Europa haben. Den Menschen, die dort leben, geht es wirklich schlecht und es ist ein tolles Gefühl helfen zu können."

(RP)
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