Kleve CDU: Sontowski soll weiter planen

Kleve · Die CDU wird am 22. Mai für die Fortführung der Planungen zum Bau des Minoritenplatzes durch Sontowski stimmen, behält sich aber Rücktrittsrecht beim Besatz vor. KCN legt Liste mit in Kleve fehlenden Anbietern für Geschäftshaus vor.

 Center-Klotz: Das 1999 an CDU-Stimmen im Rat gescheiterte Multi-Projekt, das bis ans Haus Koekkoek reicht.

Center-Klotz: Das 1999 an CDU-Stimmen im Rat gescheiterte Multi-Projekt, das bis ans Haus Koekkoek reicht.

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Die Klever CDU will Minoritenplatz-Investor Sontowski die Ringe zur Verlobung reichen. Es ist ein weiteres Versprechen zur Hochzeit, das die Fraktion um ihren Vorsitzenden Udo Janssen und ihren Sprecher Wolfgang Gebing in der kommenden Ratssitzung am 22. Mai abgeben wird. Mehr nicht. Es ist allerdings genau das Versprechen, das Sontowski braucht, um die Planungen für das künftige Geschäftshaus weiterführen zu können. Das bestätigte am Freitag Sontowski-Projektentwickler Thomas Riek.

 Deutlich kleiner: Das von den Düsseldorfer RKW-Architekten geplante Sontowski-Geschäftshaus.

Deutlich kleiner: Das von den Düsseldorfer RKW-Architekten geplante Sontowski-Geschäftshaus.

Foto: stade

"Architektur und Gestaltung des Objektes müssen sich in die gewachsenen Strukturen der Innenstadt einfügen", fordern die Christdemokraten in ihrer Erklärung. Das erfülle der nun vorgelegte Architektenentwurf. Das wäre aber nur die erste Säule, auf die die CDU ihre Zustimmung stellen will. Die zweite Säule ist der Besatz, und hier habe man noch keine Klarheit. Deshalb: "Der Rat wird nur entscheiden, dass die Firma Sontowski auf Grundlage der nun vorgelegten Entwürfe und des geplanten Besatzes weiter planen kann. Dazu gehören dann Detailplanungen zur Architektur und insbesondere Gestaltung, besonders der Außenfassaden und die Vorlage eines Besatzes der Einzelhandelsflächen. Hier muss die Firma Sontowski wenigstens eine Auswahl an Anbietern für die jeweilige Einzelhandelsfläche vorlegen", sagte Udo Janssen am Freitag vor der Presse.

Diese Details müssten bis zum 30. Juni vorliegen, so Janssen weiter. "Am 22. Mai wird im Rat also kein Verkauf beschlossen", erklärt Janssen. Der werde erst nach Kenntnis der Details auf die Tagesordnung des Rates kommen, möglicherweise sogar erst nach den Sommerferien. Doch die Stadt Kleve habe auch nach der Vergabe noch ein vertragliches Rücktrittsrecht, wenn die dann vorgelegten Mietverträge nicht dem gewünschten, hochwertigen und zurzeit fehlenden Einzelhandelsbesatz entsprechen. "Wir wollen einen gehobenen Einzelhandel, der in Kleve fehlt", sagt Wolfgang Gebing, Sprecher der CDU-Fraktion. Geschäfte für die Dame ab 45 habe man in Kleve genug, man brauche junge Mode, hochwertige Mode, vielleicht ein Spezialitätengeschäft, fügt Janssen an. Bei seiner Wunschliste verwies Janssen auch auf eine Liste des Klever City-Netzwerkes (KCN), das bis jetzt eher verhalten auf die Planung auf dem Minoritenplatz reagiert hatte. Auf der ihm vorliegenden Liste wünsche sich das KCN 40 verschiedene Anbieter, die in Kleve fehlen würden.

Doch die CDU hat nicht nur eine Wunsch-, sondern auch eine Negativliste: Nicht erwünscht sind Discounter und Billigketten. Taucht ein solcher Name in der Besatzliste auf, kann die Stadt vom Verkauf zurücktreten, stellt Gebing klar. Außerdem habe man als Eigentümer der Grundstücke die Möglichkeit, Forderungen im Vertrag festzuschreiben.

Janssen ist überzeugt, dass die Läden, die in das Geschäftshaus kommen, auch die nötige zusätzliche Kaufkraft an die Stadt binden werden. Zusätzlich biete die Stadt in Anreize auch für Immobilienbesitzer und Geschäftsleute in der Innenstadt, diese aufzuwerten. Schließlich hatte der vom KCN gebuchte City-Fachmann Prof. Juncker von "Mehltau" gesprochen, der auf Kleves City liege. Janssen sieht für die Unterstadt die Chancen mit Geschäften für junge Mode auch in der Ausweitung der Gastronomie in der Region um Opschlag, Spoy-Palais und Hotel. Hier arbeite Kleve kräftig am Wohlfühl-Faktor, der heute wichtig für die Kaufkraftbindung sei. Von einer Denkpause zeigte sich Janssen nicht überzeugt: "Wir denken schon seit 30 Jahren." Auch halte man ein weiteres Gutachten nicht für notwendig, sagt Gebing: "Das CIMA-Gutachten wurde zuletzt Ende 2012 fortgeschrieben — ist aus unserer Sicht also auf einem aktuellen Stand."

(RP/ac)
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