Kleve Der Meisterbürger

Kleve · Kaffee mit dem Kandidaten: Nach fünf Jahren in seinem Traumberuf Bürgermeister von Kleve geht Theo Brauer für die CDU als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen. Nah am Menschen ist und bleibt sein Motto.

Seinen Slogan aus dem Wahlkampf 2004 hat er fünf Jahre lang gelebt: "Nah am Menschen". Und genau deshalb will Theo Brauer weitere sechs Jahre in seinem Traumberuf Bürgermeister von Kleve "am liebsten 24 Stunden am Tag" für die Kreisstadt arbeiten – als "Meisterbürger", wie ihn jemand genannt hat. Was ihm gefällt. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, denn der Titelverteidiger der CDU geht trotz oder wegen der drei Gegenspieler als hoher Favorit ins Rennen – immerhin benötigt er nur die einfache Mehrheit bei der Kommunalwahl am 30. August.

Wenn Taten sprechen

"Weniger ist mehr" lautet Brauers Erklärung für die Tatsache, dass er sein Konterfei nur zurückhaltend hat plakatieren lassen. Da lässt der 60-Jährige lieber die Taten der ersten Amtsperiode für sich sprechen. Der kleine Auszug mit dem Bau von Industriestraße und Koekkoekplatz, dem als "Demokratie pur" hochgelobten Werkstattverfahren zur Unterstadt, den Schulsanierungen im Millionen-Bereich, Draisine und Citybus oder dem mit Kämmerer Willibrord Haas bewältigten Krisenmanagement beim Ex-Regionalligisten 1. FC Kleve ließe sich leicht fortsetzen. Brauer sagt: "Wir haben mit harter, zielorientierter Arbeit die Stadt nach vorne gebracht bei solider Haushaltsführung in schwierigen Wirtschaftszeiten". Und auf eines ist er stolz: "Mein Wort gilt. Das habe ich fünf Jahre lang gelebt!"

Der Architekt der schwarz-grünen Klever "Regierungs-Koalition", der mit seinem bündnisgrünen Gegenspieler Dr. Artur Leenders seit Lebzeiten befreundet ist, hat sich für den Fall der Wiederwahl natürlich schon Ziele gesetzt: "Ich möchte mein tolles Verwaltungsteam nicht alleine lassen nach dem gelungenen Umbau zum Konzern Stadt. Und natürlich alle begonnene Großprojekte auch erfolgreich zu Ende führen. Ich bin eben einer aus Kleve!"

Der Schlagzeuger

Das ist er seit dem 12. April 1949, als er in Kellen das Licht der Welt erblickte, vom Fußball in der Kindheit zum Schlagzeug in der Jugend wechselte (bei der legendären Band "Starfighters") und sich nach dem Abitur in Kleve entschied, Lehrer zu werden. 1975 kam er an die Schule für Lernbehinderte in Kleve, war dort 20 Jahre lang Vertrauenslehrer, leitete Jugendlager und Fußballcamps. Und geriet erstmals ins Rampenlicht von Kleve, als er in der Session 1978/79 aus der Not geboren Karnevalsprinz von Kleve wurde als "Theo der Feurige". Dem Fastelowend ist er weiter verbunden als Mitglied der Brejpottquaker. Erst danach startete seine politische Karriere, weil Bürgermeister-Vorgänger Josef Joeken das politische Talent entdeckte und Brauer für die CDU anwarb (wie's weiter ging, steht im Infokasten).

"Ich fühle mich auch mit meinen 60 Jahren noch fit genug, um rund um die Uhr für die Bürger ansprechbar zu sein", sagt Brauer, der lange Spaziergänge und Beatmusik in seiner Freizeit bevorzugt – wenn er nicht gerade auf seinem BMW-Motorrad sitzt.

(RP)
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