Kleve Der neue Chef im Kurhaus

Kleve · Die Entscheidung über die Nachfolge von Kleves Museumsdirektor Drs. Guido de Werd ist gefallen. Der an der Aachener RWTH lehrende Professor Dr. Harald Kunde wird ab 1. April 2012 das Museum Kurhaus Kleve leiten.

 Kleves Museum Kurhaus – bald mit neuem Chef.

Kleves Museum Kurhaus – bald mit neuem Chef.

Foto: Gottfried Evers

Im Sommersemester 2006 hielt Harald Kunde eine Vorlesung an der Aachener Elite-Uni Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule (RWTH) über "Franz Gertsch und der Realismus in der Gegenwart".

 Übernimmt zum 1. April 2012 die Leitung des Klever Museums: Professor Dr. Harald Kunde.

Übernimmt zum 1. April 2012 die Leitung des Klever Museums: Professor Dr. Harald Kunde.

Foto: privat

Jetzt wird der RWTH-Honorarprofessor das Museum leiten, das Ende der 90er Jahre die erste große Gertsch-Ausstellung mit neuen Bildern in Deutschland zeigte und seitdem eng mit dem berühmten Schweizer Maler verbunden ist: das Kurhaus in Kleve. Zum 1. April 2012 wird er das Institut für Kunstgeschichte an der RWTH an der Schinkelstraße im ehemaligen Reiff-Museum mit dem Chefsessel an der Klever Tiergartenstraße tauschen.

Kleves künftiger Museumsdirektor wurde 1962 in Halle (Saale) geboren, studierte an der Universität Leipzig Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik und war von 1995 bis 2002 Direktor des Kunsthauses Dresden, einer städtischen Galerie für Gegenwartskunst. Zwischen 2002 und 2009 führte er die alte Schirmfabrik, in der das Ludwig-Forum für Internationale Kunst in Aachen seinen Sitz hat.

Neben viel beachteten Ausstellungen organisierte er 2006 eine Gertsch-Retrospektive in Aachen. Zur Zeit arbeitet Kunde weiterhin am Institut der RWTH Aachen und hat an einen ausführlichen Band über Neo Rauch beim Taschen-Verlag den Haupttext geschrieben. Kunde gilt als exzellenter Redner und soll bestens in der Kunstszene vernetzt sein.

Kunde freut sich sehr auf seine Arbeit in Kleve, sagte er am Donnerstag Abend im Gespräch mit der Redaktion. "Kleve hat überregional einen sehr guten Ruf und wird mit der Erweiterung und Restaurierung des Beuys-Ateliers eine Top-Adresse in Deutschland sein", so der Kunsthistoriker über seinen neuen Arbeitplatz.

"Wir haben eine exzellente Auswahl treffen können. Es gab ein einmütiges Ergebnis der Auswahlkommission. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass wir eine hervorragende Nachfolge für Drs. Guido de Werd getroffen haben", sagte gestern Kleves Erster Beigeordneter Willibrord Haas.

Die Stadt Kleve ist überzeugt, mit Prof. Harald Kunde einen Museumsleiter gefunden zu haben, der mit neuen Impulsen die bisherige Erfolgsgeschichte des Museums Kurhaus fortsetzen wird. In diese Kommission hatte die Stadt bekannte Persönlichkeiten der Museumsszene berufen: Prof. Dr. Eugen Blume, Leiter des Hamburger Bahnhofs in Berlin und Dr. Ulrich Wilmes, Hauptkurator am Haus der Kunst, München.

"Ich habe Harald schon gratuliert", sagte Kleves Museumsleiter Drs. Guido de Werd gestern auf Anfrage. Er kenne Kunde, der auch die Gestaltung der Fenster im Nauenburger Dom durch Neo Rauch begleitet hat, seit Jahren.

"Ich bin zuversichtlich für Kleve, dass er ein internationales, attraktives und verjüngtes Programm realisieren wird und wünsche ihm eine gute, konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Freundeskreis", so de Werd. Darüber hinaus hofft er, dass Kunde das große Potenzial, das bei den Mitarbeitern des Klever Museums vorhanden ist, nutzt und ausschöpft.

Gute Zusammenarbeit

Auch Freundeskreis-Vorsitzender Klaus Hommel, ebenfalls Mitglied der Findungskommission, freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem künftigen Direktor. Kulturausschussvorsitzender Jörg Cosar (CDU) geht davon aus, dass das fachlich sehr gut besetzte Auswahlgremium mit Kunde eine gute Wahl getroffen hat.

Man habe als Kulturausschuss schon den Vorgängern de Werd und vor allem auch mit dem kommissarischen Museumsleiter Dr. Roland Mönig vorzüglich zusammengearbeitet und möchte dies auch mit dem neuen Museumsleiter fortsetzen.

(RP/jul)
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