Kleve Ein romantischer Blick auf Kleve

Kleve · Der Freundeskreis verabschiedet den ehemaligen Klever Museumsleiter am Sonntag, 18. November, im Kurhaus. Ihm zu Ehren soll ein kostbares Koekkoek-Gemälde angekauft werden, das im Londoner Kunsthandel angeboten wurde.

 Das "Souvenir de Cleves" – eine Komposition seiner Wahlheimat – malte Barend Conelis Koekkoek 1847.

Das "Souvenir de Cleves" – eine Komposition seiner Wahlheimat – malte Barend Conelis Koekkoek 1847.

Foto: Freundeskreis

Sag zum Abschied leise Koekkoek: Der Freundeskreis der Klever Museen hat seinen nächsten Coup gelandet. Zum Abschied von Ex-Museumsdirektor Drs. Guido de Werd am Sonntag, 18. November, um 17 Uhr wollen die Freunde um ihren Vorsitzenden Klaus Hommel den Mann, der wie kein anderer die Kultur im Klever Land in den vergangenen fast 40 Jahren geprägt hat, mit einem "Geschenk" ehren. Denn am Anfang von de Werds Klever Karriere stand Barend Cornelis Koekkoek. Zum Abschied planen die Freunde jetzt also den Ankauf eines Gemäldes des Malerfürsten der niederländischen Romantik.

"Es ist ein für Kleve wichtiges Gemälde: Ein wunderschöner Blick auf die Stadt, den Belvedere mit der Minerva, die Burg und die Kirche", sagt Freundeskreisvorsitzender Klaus Hommel. "Souvenir de Cleves" titelt das Bild. Tatsächlich ist das Bild natürlich Geschenk an die Bürger der Stadt, an das Haus Koekkoek. Dort wird das kostbare Stück, das in tadellosem Zustand ist, zu sehen sein.

Das Gemälde ist ein Kabinettstück: 1847 malte Koekkoek den Blick auf Kleve als Komposition. Weiß wie heute die Minerva leuchtet der Atelierturm mit der Göttin, Stiftskirche und Burg liegen im sommerlichen Dunst. Zwei Wanderer mit Hund überqueren die Anhöhe und schauen übers Tal auf die Stadt, deren Dächer sich über den Bäumen erheben. Rechts im Bild wird Wäsche getrocknet und gebleicht, links liegt die Niederung. Das Palais Koekkoek ist noch nicht gebaut, man schaut durch ein Tal bis auf die Doppelgiebel der Minoritenkirche. Auch wenn es nur 31 mal 41 Zentimeter misst, entwirft es ein monumentales Panorama auf die Stadt. "Mit dem Gemälde malte Koekkoek eine Variation auf das Thema Kleve, ein Bild voller romantischer Hingabe und Sehnsucht", schreibt die Koekkoek-Stiftung.

Dr. Friedrich Gorissen hatte diesen Blick auf Kleve in den Mittelpunkt der ersten großen Koekkoek-Ausstellung in Kleve 1962 gestellt. Schon 1884 wurde das "Souvenir de Cleves" als eines der herrlichsten Bilder des Niederländers gelobt. Es gelangte in Privatbesitz, wo es bis 1974 blieb. Jetzt tauchte das Bild im Londoner Kunsthandel auf und ist für eine sechsstellige Summe zu erwerben. "Nun bietet sich die einmalige Gelegenheit das Bild für Kleve zu erwerben, um ihm einen Ehrenplatz im B.C. Koekkoek-Haus zu geben. Für Guido de Werd, der den Niederrhein verlässt, ist das Bild eine Erinnerung an sein vier Jahrzehnte umfassendes Wirken", sagt Hommel. Der Freundeskreisvorsitzende weiß aber auch, dass es wieder ein weiter Weg sein wird, das Bild endgültig nach Kleve zu bekommen. Stifter müssen Gelder zuschießen, die Freunde müssen sammeln. Deshalb ruft Hommel zur nächsten Sammelaktion auf — für den Klever Koekkoek.

(RP/ac)
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