Bedburg-Hau Geld für Weg, den keiner will

Bedburg-Hau · Irgendwie scheint NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper den Durchblick verloren zu haben: Da meldet er am Dienstag, dass das Land NRW den Alleenradweg entlang der Bahnstrecke in Bedburg-Hau mit 983000 Euro fördern wird.

 Durch das Vorhaben würde nicht nur eine Lücke in Radwegenetz geschlossen.

Durch das Vorhaben würde nicht nur eine Lücke in Radwegenetz geschlossen.

Foto: rpo/Oliver Stein

Irgendwie scheint NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper den Durchblick verloren zu haben: Da meldet er am Dienstag, dass das Land NRW den Alleenradweg entlang der Bahnstrecke in Bedburg-Hau mit 983 000 Euro fördern wird.

Insgesamt würde dieses Vorhaben 1,3 Mio Euro kosten, blieben für die Gemeinde noch Kosten von 320 000 Euro, so der Minister.

Nur: Bedburg-Hau will den Weg gar nicht. Das hat der Rat der Gemeinde schon im November vorigen Jahres beschlossen. Mit gutem Grund: Es gibt bereits gut ausgebaute Radwege entlang der Strecke. "Wir würden allenfalls, damit die komplette Strecke nicht unterbrochen werden muss, höchsten einen, eineinhalb Kilometer Strecke ausbauen — aber nicht die ganze Länge", sagt Peter Driessen.

"Denn wir waren uns im Rat einig, dass das Angebot für die Radfahrer im Umfeld der geplanten Route bereits hervorragend ist", so Bedburg-Haus Bürgermeister weiter. Neben dem Eigenanteil von 320 000 Euro für den Bau der unnötigen Strecke spielten vor allem Natur- und Tierschutz eine Rolle. Der Beschluss der Rates war einstimmig und ist rechtskräftig, betonte Driessen gestern.

Zudem hat Bedburg-Hau die Strecke bereits vor Jahren gekauft — weshalb die Förderung des Landes für Bedburg-Hau im Verhältnis kleiner ausfalle, als für die anderen Städte und Gemeinden an der Strecke. Dort soll es auch einen Zuschuss für die Ablöse des Geländes geben.

Mit der Absage Bedburg-Haus wäre das Projekt gestorben, weil die Gemeinde Bedburg-Hau als Eigentümer den Radweg nicht bauen wird. Allerdings signalisiert Driessen ja Bereitschaft, das fehlende Anschlussstück machen zu wollen. "Die Landesregierung hat für August zu einem Gespräch nach Düsseldorf eingeladen, wir werden sehen, was es dort zu berichten gibt", so Driessen weiter.

(RP)
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