Kleve Gesamtschule: Jede Partei wäre im Siegestaumel

Kleve · Er fühlte sich wie im falschen Film, als er die Ergebnisinterpretation der Stadt Kleve bezüglich der Gesamtschul-Befragung las. "Dieses wunderbare Ergebnis, von dem andere Initiativen nur träumen können, soll bedeuten, dass die Eltern-Initiative für eine Gesamtschule im Nordkreis Kleve ,knapp gescheitert' ist? Jede politische Partei mit einem solchen Wahlergebnis in einem demokratischen Staat wäre tagelang, ja, wochen- oder monatelang im Siegestaumel", sagt Friedrich Foerster.

Der Grünenpolitiker reagiert damit in einem offenen Brief auf die Stellungsnahme der Stadt. Diese hatte am Montagmittag die Gesamtschulinitiative aufgrund der niedrigen Beteiligung und der nicht ausreichenden Mindestanzahl in zwei Jahrgängen für gescheitert erklärt (wir berichteten).

"Eine Mehrheit von ziemlich genau 60 Prozent bei allen Eltern, deren Kinder schon auf eine Klever Grundschule gehen, möchte ihren Nachwuchs auf eine Gesamtschule schicken. Und wenn man auch noch die Eltern berücksichtigt, deren Sprösslinge noch in den Kindergarten gehen, sind es immer noch 57 Prozent. Aus meiner Sicht ist das ein Ergebnis, auf das ich gar nicht zu hoffen gewagt habe", so Foerster. Er vermutet sogar, dass eine neu gegründete Gesamtschule in Kleve gar nicht alle Kinder aufnehmen kann, die angemeldet werden, und schlägt deshalb eine Zweigstelle in Kranenburg vor: "Das könnte auch die Kosten für den Schülerverkehr niedrighalten. Denn Schulgebäude-Neubauten sind in Zeiten deutlich zurückgehender Jahrgangszahlen wohl kaum zu rechtfertigen."

(RP)
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