Kleve Grüne gegen Klotz in Kleve

Kleve · Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen lehnt die von der Verwaltung vorgeschlagene Planung für den Minoritenplatz ab. Diese Planung habe nur sehr wenig mit dem Bürgerwillen zu kleinteiliger Bebauung zu tun.

 Dort, wo jetzt noch der Parkplatz ist, soll nach Vorstellung der Verwaltung der Block entstehen.

Dort, wo jetzt noch der Parkplatz ist, soll nach Vorstellung der Verwaltung der Block entstehen.

Foto: G. Evers

Es sind nur Details, die über den geplanten Großbau auf dem Minoritenplatz in die Öffentlichkeit durchsickern. Details aber, die nichts Gutes ahnen lassen. Die Rückwand soll zur Hafenstraße eine Kantenlänge von 120 Metern haben, die vor allem durch die Einfahrt in die Tiefgarage unterbrochen wird. Schaufenster sind bei dem geplanten Besatz mit einem Elektrohändler, einem Supermarkt und einer Drogeriekette auch nicht zu erwarten.

Die Grünen im Rat der Stadt haben deshalb schon im Vorfeld die Reißleine gezogen. Sie werden die Pläne des süddeutschen Investors, die morgen wieder einmal nur im nichtöffentlichen Teil vorgestellt werden, ablehnen. "Leider haben die Planungen und der geäußerte Bürgerwille nur noch sehr wenig miteinander zu tun", erklärte Grünen-Sprecher Michael Bay. Aus grüner Sicht spreche alles dafür, das Los 2 (das in etwa den Minoritenplatz umschließt), wenn notwendig, in mehrere kleine Lose aufzuteilen.

Gegen den Investorenplan spreche nicht nur der (auch von der CDU im Vorfeld bemängelte) Besatz mit nur drei großen Anbietern. Auch schließe der Investor Wohnbebauung aus und wolle Büroflächen errichten. Dabei brauche Kleve langfristig Wohnraum und habe schon jetzt einen Überhang an Büro- und Praxisflächen. Außerdem wäre die Innenstadt dann nach Dienstschluss wieder leer und leblos. Zudem stützen auch die erstellten Einzelhandelsgutachten die ablehnende Haltung der Grünen: Dort werden kleine bis mittelgroße Läden gefordert, es wird sogar gegen einen wie vom Investor vorgeschlagenen Besatz gewarnt. Michael Bay rhetorisch: "Was spricht denn dagegen, den künftigen zentralen Platz in Kleve mit Leben zu füllen? Also Wohnungen und Fachgeschäfte, wie im Workshop bereits gewünscht, zu bauen?"

Auch die FDP lehnt die aktuell diskutierte Planung für den Minoritenplatz ab. "Wir können der Verwaltungsvorlage in dieser Form nicht zustimmen", sagt FDP-Fraktionschef Daniel Rütter. Diese Geschäfte gehören laut Rütter nicht in diesen Bereich der Stadt: "Das trägt keinen Deut zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt bei. Man schadet zudem dem Klever Einzelhandel." Auch für den Fraktionschef hat die aktuelle Planung nichts mehr mit dem zu tun, was einst in dem Werkstattverfahren herausgearbeitet wurde. "Wir haben 2009 gesagt, dass man die Leute nicht für dumm verkaufen darf. Man kann sich nichts ausmalen, was man dort gern hätte und daraufhin dann die Abstimmung ausrichten", sagt Rütter.

(RP/rl)
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