Kleve "Ja" zur Gemeinschaftsschule

Kleve · In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Kleve wurden gestern mit Mehrheit die Weichen für die Gemeinschaftsschule gestellt. NABU-Naturschutzstation soll Zuschlag für Donsbrüggener Grundschule erhalten.

 Nach 23 Jahren schloss die Grundschule in Donsbrüggen am 1. Juli 2009 ihre Pforten. Jetzt soll hier die NABU einziehen.

Nach 23 Jahren schloss die Grundschule in Donsbrüggen am 1. Juli 2009 ihre Pforten. Jetzt soll hier die NABU einziehen.

Foto: G. Evers

Am Mittwoch Abend stellten die Klever mit großer Mehrheit (gegen zwei Stimmen der FDP) die Weichen für interkommunale Gemeinschaftsschulen in Kleve, Bedburg-Hau und Kranenburg. Der Hauptausschuss empfahl, die Errichtung von drei Gemeinschaftsschulen oder einer Gesamtschule vorzubereiten. Unter dem Vorbehalt, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Gemeinschaftsschule dies erlauben. Falls die beteiligten Kommunen Bedburg-Hau oder Kranenburg sich anders entscheiden, sollen die Vorbereitungen auch für Kleve getroffen werden.

"Wir erreichen mit der Errichtung von interkommunalen Schulen die beste Lösung für unsere Schullandschaft. Mit der Gemeinschaftsschule können wir einen qualitativen Sprung nach vorne machen und etwas Neues entwickeln", sagte Jörg Cosar für die CDU. Auch SPD-Fraktionschef Alexander Frantz begrüßte die Idee, Gemeinschaftsschulen einzurichten. Gerade auch mit Blick auf die interkommunale Zusammenarbeit. Man dürfe dabei aber die Gesamtschule nicht aus den Augen verlieren, falls die Gemeinschaftsschule scheitern sollte, so Frantz.

Bürgermeister Theo Brauer sicherte den Nachbarkommunen die Loyalität der Stadt Kleve bei der künftigen Gemeindegrenzen überschreitenden Zusammenarbeit zu. Paul Zigan von den Offenen Klevern schloss sich der Empfehlung an. Michael Bay (Grüne) freute sich, dass mit der Beschlussempfehlung an den Rat eine zwar fruchtbare aber durchaus auch lange Diskussion endlich abgeschlossen sei: "Seit sechs Monaten und 18 Tagen reden wir über die neue Schulform für Kleve. Aus unserer Sicht ist die Gemeinschaftsschule die optimale Lösung." Ganz anders steht die FDP zum Thema neue Schullandschaft. Ihr Antrag, aus rechtlichen Gründen auf eine Entscheidung zu verzichten, scheiterte an der Mehrheit der anderen Parteien. Auch sei man gegen die Errichtung von gleich drei Gemeinschaftsschulen, womit gleichzeitig alle Haupt- und Realschulen abgeschafft würden, so FDP-Sprecher Daniel Rütter. Wenn, dann könne man sich allenfalls mit einer Gemeinschaftsschule anfreunden. Sonst stehe man zur Gesamtschule.

Gutes NABU-Angebot

Im weiteren Verlauf der Ausschusssitzung, dem nichtöffentlichen Teil, wurde über die Angebote für die zum Verkauf stehende Donsbrüggener Grundschule diskutiert. Beste Chancen in absehbarer Zeit ein neues Zuhause zu haben, hat die NABU-Naturschutzstation aus Kranenburg. Die soll nach RP-Informationen das beste Angebot abgegeben haben. Die Empfehlung des Ausschusses an den Rat lautet demnach: Verkauf der Grundschule an die NABU. Notwendig geworden war die Suche nach einer neuen Bleibe, da der Mietvertrag mit der Gemeinde Kranenburg für die Räumlichkeiten im alten Kranenburger Bahnhof von den Naturschützern nicht verlängert worden war.

(RP)
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