Kleve Jägerprinzessin aus dem Kreis Kleve

Kleve · Internetnutzer haben Nikola Nent aus Goch zur "Miss Jägerin" gekürt. Vor allem das Heranführen von Kindern an die Natur liegt der ausgebildeten Erzieherin am Herzen. Über den Vater und Onkel kam sie zur Jägerei.

 Die gebürtige Gocherin Nina Rent (35) hat im Jahr 2003 den Jagdschein abgelegt. Die Wahl zur "Miss Jägerin" gewann sie mit großem Abstand.

Die gebürtige Gocherin Nina Rent (35) hat im Jahr 2003 den Jagdschein abgelegt. Die Wahl zur "Miss Jägerin" gewann sie mit großem Abstand.

Foto: Privat

Eigentlich ist sie gar keine so große Freundin des Internets. "Doch irgendwann bin ich dann doch einmal auf ,Landlive.de' gelandet", berichtet Nikola Nent. Das war etwa im Jahr 2007. Und was einmal daraus werden würde, konnte die junge Frau damals schon gar nicht ahnen. Sie ist seit wenigen Tagen "Miss Jägerin" für den deutschsprachigen Raum, also für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Die neue "Miss" ist eine echte Niederrheinerin. In Goch erblickte sie am 5. Juli 1977 das Licht der Welt. Dort ging sie auch zur Schule. Auf einem Bauernhof der Familie in Hommersum wuchs sie auf. "Über den Vater und Onkel wurde ich an die Jagd herangeführt", erzählt die gelernte Heilpädagogin, die ihre Ausbildung am Berufskolleg in Kleve absolvierte. Später bildete sie sich als Kneipp-Erzieherin weiter und arbeitete einige Jahre in einem Kindergarten in Hommersum.

Doch vor etwa eineinhalb Jahren zog es sie aus privaten Gründen nach Uslar, 25 Kilometer entfernt von Göttingen. Dort arbeitet Nikola Nent in einer Familie und betreut sechs Kinder. Mit ihrem Lebensgefährten führt sie dort auch im Nebenerwerb einen Bauernhof mit vielen Tieren. Bereits 2003 hatte die Erzieherin im Kursus der Kreisjägerschaft Kleve das so genannte "Grüne Abitur", den Jagdschein, abgelegt (siehe Info-Kasten).

Kontakt zu Mitjägern in der Heimat hält sie durch das Internet. "Das sind ganz spezielle Foren, auf denen wir interessierte Jäger uns austauschen", nennt sie einen Grund ihrer Aktivitäten. Über "Landlive.de", einer Internet-Plattform des Deutschen Landwirtschafts-Verlages, der einige Fachzeitschriften für Jäger und Angler herausbringt, war dann auch die "Miss Jägerin" ausgeschrieben. "Anfangs fand ich das nur etwas affig", gesteht die junge Frau, die so gerne mit Kindern arbeitet. "Doch dann merkte ich, dass doch etwas Ernsthafteres dahinter steht, dass ich hier auch meine Einstellung zu dem, was ich tue und wie ich es tue, anderen zugänglich machen kann", ist die spätere Gewinnerin heute noch überzeugt.

Sie bewarb sich mit Fotos und klaren Aussagen zu ihrer Freizeittätigkeit. Im Internet stimmten die Nutzer dann über die neue "Miss Jägerin" ab. Die gebürtige Gocherin gewann mit großem Abstand. Die Stimmabgabe endete Mitte Januar. Das war nur die erste Stufe. Denn eine fünfköpfige Jury nahm anschließend die zehn besten aus insgesamt 43 Bewerbungen noch einmal unter die Lupe. Auch hier lag die 35-Jährige weit vorne. "Erst dann habe ich von der Wahl meiner Familien und Freunden am Niederrhein erzählt. Sie haben sich alle sehr für mich gefreut", sagt die Jägerprinzessin stolz.

Die Länge ihrer Amtszeit steht nicht 100-prozentig fest. Ihre Vorgängerin war zwei Jahre in diesem Amt aktiv. Außerdem sei sie als "Miss Jägerin" zu keinen konkreten Aktivitäten verpflichtet. Die Vorlieben der Jägerin liegen eindeutig in der Naturpädagogik. Oft geht sie mit Gruppen von Kindern in den Wald. Dort erklärt sie dann den Jungen und Mädchen mit Hilfe von Präparaten die verschieden Tiere, die im Wald wohnen. "Es kann doch nicht sein, dass unsere Kinder Tiger und Giraffe kennen, aber nicht wissen, wer in unseren Wäldern lebt", meint die engagierte Erzieherin. Kürzlich habe sie einem Jungen einen Dachs gezeigt. "Der meinte dann, dass es sich um ein Stinktier handeln müsse", berichtet die Pädagogin entsetzt.

(RP)
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