Kleve Katzenhalter in Griethausen haben Angst vor Tierfängern

Kleve · Mehrere Vierbeiner sind spurlos verschwunden. Tierschutzbund und Tasso halten kriminellen Hintergrund aber für unwahrscheinlich.

 Katzenhalter in Griethausen haben Angst um ihre Haustiere.

Katzenhalter in Griethausen haben Angst um ihre Haustiere.

Foto: dpa, Julian Stratenschulte

"Handzahm, zutraulich zu jedem" ist die etwa vierjährige Katze "Flora" laut ihrer Halterin Ute Schlüter aus Griethausen. Und vielleicht sind gerade diese Eigenschaften der Katze am 19. November zum Verhängnis geworden.

Am Morgen dieses Tages hat Ute Schlüter ihr Haustier zum letzten Mal gefüttert. Abends war die Katze spurlos verschwunden. Suchaktionen, Befragungen der Nachbarn, eine Zeitungsanzeige sowie die Meldung bei der Polizei blieben ergebnislos. "Flora" blieb verschwunden.

"Sie war Freigängerin, ging aber nie weiter von unserem Grundstück weg als bis zum Nachbarn", versichert die 51-jährige Katzenhalterin. Deshalb gibt es für Ute Schlüter für das Verschwinden der Katze eigentlich nur eine Erklärung: "Tierfänger, die sie für Tierversuche mitgenommen haben." Da "Flora" so zutraulich gewesen sei, sei es sicher kein Problem gewesen, sie mitzunehmen. Hinzukomme, dass allein an diesem Tag auch in der Nachbarschaft zwei, drei andere Katzen verschwunden seien.

Auch Anja Pitz vom Katzenschutzverein Samtpfote bestätigt: "Aus Griethausen sind in der Vergangenheit vermehrt Meldungen über vermisste Katzen beim Verein eingegangen." Auch die Tierschützerin vermutet: "Dafür sind Kriminelle verantwortlich." Sie hat bei der Polizei Anzeige erstattet.

Bundesweit wird von Katzenbesitzern immer wieder der Verdacht geäußert, Tierfänger seien für das Verschwinden ihrer Tiere verantwortlich. Die Katzen würden bei Tierversuchen eingesetzt oder wegen ihres Felles verschleppt. Allerdings glauben der Deutsche Tierschutzbund und die Tierschutzorganisation "Tasso", dass andere Ursachen für das Verschwinden von Katzen wahrscheinlicher sind. So würden viele Katzen Opfer von Verkehrsunfällen oder im Rahmen des Jagdschutzgesetzes erschossen. Zudem hätten Katzen einen großen Aktionsradius, ließen sich schon mal woanders durchfüttern und würden dann dort heimisch. Laut Deutschem Tierschutzbund konnten bisher in Deutschland keine Tierfänger überführt werden, die Katzen für Laborversuche oder wegen ihrer Felle gestohlen hätten.

Katzen- und Hundehalter sollten ihre Tiere chippen oder tätowieren sowie im Deutschen Haustierregister des Tierschutzbundes oder bei "Tasso" registrieren lassen. Dadurch sei ein entlaufenes Tier beim Wiederauffinden seinem Besitzer zuzuordnen. Die Polizei empfiehlt Haltern, die vermuten, Tierfänger seien am Werk gewesen, zeitnah zum Verschwinden des Tieres Anzeige zu erstatten und möglichst detaillierte Angaben zu machen.

(RP)
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