Kleve KiK zieht in die Kirchberg-Galerie

Kleve · Aus der Dauerbaustelle wird ein Textil-Discounter: Bis zum Ende des Jahres werden in dem größten Ladenlokal des Wohn- und Geschäftshauses an der Hagschen Straße die Kleiderständer aufgebaut sein. Deshalb reisen nächste Woche die Bauarbeiter an. Investiert werden 1,6 Millionen Euro.

 So soll die Kirchberg-Galerie an der Hagschen Straße künftig aussehen. Die Fassade wird mit Wärmedämmputz neu verkleidet, auch neue Fenster werden eingesetzt. Architekt war Heinz Fischer aus Bocholt.

So soll die Kirchberg-Galerie an der Hagschen Straße künftig aussehen. Die Fassade wird mit Wärmedämmputz neu verkleidet, auch neue Fenster werden eingesetzt. Architekt war Heinz Fischer aus Bocholt.

Foto: Fischer

Lange Zeit war die Kirchberg-Galerie ein Schandfleck der Klever Innenstadt. Dabei sollte der große Komplex doch "ein neuer Magnet für die Mitte" werden (die RP berichtete). Nach intensiven Abbrucharbeiten im Mai vergangenen Jahres ruhte der Bau allerdings ausnahmslos. Seitdem ist an der Hagschen Straße nichts mehr passiert. Nur die braunen Bretterverschläge, die mit Grasmatten verkleideten Bauzäune und die bröckeligen Fassaden verzierten das dortige Straßenbild — sehr zum Ärger der Bürger und Verwaltung.

Das soll sich nun ändern. Anders als in der jüngsten Bauausschusssitzung verkündet, rollen die Maschinen des Bocholter Bauunternehmens Gerhard Diestegge Anfang nächster Woche an. "Dann kann mit den Umbau- und Renovierungsarbeiten endlich begonnen werden", sagt auch Ruud Kraaij erleichtert. Er ist seit April 2010 Geschäftsführer der Neuen Mitte und betreut federführend den Umbau Kirchberg-Galerie, der vom Architekturbüro Heinz Fischer aus Bocholt geplant wurde.

Geärgert hat sich Kraaij übrigens über die Aussagen von Kleves Technischen Beigeordneten Jürgen Rauer, wonach die Fassade der Kirchberg-Galerie unverändert bleiben soll. "Das ist Quatsch. Das Gebäude wird mit Wärmedämmputz neu verkleidet und bekommt auch neue Fenster. Wir investieren insgesamt 1,6 Millionen Euro", so Kraaij, der sich von der Stadt auch etwas mehr Unterstützung wünscht.

"Mit Blick auf die gesamte Innenstadt sollte man seine Bemühungen nicht nur noch auf die Bebauung des Minoritenplatzes richten, sondern auch auf die Große Straße, auf den Fischmarkt und auf die Hagsche Straße. Hier müssen alle an einem Strang ziehen."

Auf die Frage, warum der Kirchberg-Galerie-Bau denn so lange still stand, entgegnet Kraaij: "Zuerst hatten wir Probleme mit der Genehmigung, danach mit den Stellplätzen." Schließlich sollen in dem großen Wohn- und Geschäftskomplex nicht nur drei Ladenlokale im Erdgeschoss (680, 160 und 80 m²), sondern auch 40 Studentenwohnungen im Obergeschoss entstehen — 13 so genannte Wohngemeinschaften (WGs) mit jeweils einer Küche und drei Zimmern.

In das größte Ladenlokal des Erdgeschosses zieht jedoch nicht mehr die Drogeriekette Rossmann ein, sondern der Textil-Discounter KiK. "Wir haben die Verträge bereits im Herbst 2010 unterschrieben. Kik zahlt einfach mehr Miete als Rossmann", sagt Kraaij. Bis zum Jahresende sollen nun die Kleiderständer in der Kirchberg-Galerie aufgestellt sein.

"Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft", entgegnet der Geschäftsführer der Neuen Mitte. Für die beiden anderen Geschäfte gibt es noch keine konkreten Interessenten, Gespräche würden jedoch geführt, so Kraaij. Die Wohnungen indes sollen bis zum Frühjahr 2012 fertiggestellt sein.

(RP/jul)
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