Kleve Kleve Helau! Jens Arnz ist der neue Prinz

Kleve · In der Mehrzweckhalle haben sich die Klever noch einmal von ihrem alten Karnevalsprinzen verabschiedet und den neuen begrüßt. Jens "der Tönende" kam mit jeder Menge Musik im Gepäck.

 "Kleve Helau!" Moderator Norbert Pauls und (von links) Jens Arnz "der Tönende" begrüßen das heimische Narrenvolk.

"Kleve Helau!" Moderator Norbert Pauls und (von links) Jens Arnz "der Tönende" begrüßen das heimische Narrenvolk.

Foto: Evers, Gottfried

Endlich vorbei — die Durststrecke für alle Karnevalisten, die vier "gewöhnlichen" Jahreszeiten, der Alltag. Pünktlich um 11.11 Uhr läutete Moderator Norbert Pauls die närrische Zeit in Kleve ein. Zum ersten Mal wurde der neue Prinz in der Materborner Mehrzweckhalle vorgestellt. Jetzt schon ein Erfolg: Es kamen viel mehr Narren, als die Veranstalter erwartet hätten. "Wir konnten nicht damit rechnen, dass es so voll wird. Für alle, die etwas länger auf ihre Getränke warten müssen, entschuldigen wir uns", sagte Pauls.

Doch bevor der "Prinz in spe" vorgestellt werden konnte, musste der alte — Thommy "der Bärige" — erst einmal gebührend verabschiedet werden. Ob die beim Einzug von der Garde geschmissenen Rosen die letzten der vergangenen oder die ersten der neuen Session waren? Geschenkt. Dafür gab es noch einmal ein Ständchen von Stefan Quinkertz, der das Prinzenlied zum Besten gab. Und Urkunden vom Bürgermeister sowie Ex-Prinzen Theo Brauer, der sich für die "bärenstarke Zeit" bedankte und befand: "Ihr habt den Klever Farben alle Ehre gemacht."

Die Klever Farben wurden auch für den Thronfolger präsentiert. Ihm zu Ehren zogen erst die Nachwuchstanzgruppen und dann die Musikgruppen verschiedenster Vereine in den Saal — Jens Arnz ist schließlich selber Vollblutmusiker. Angeführt von Stefan Gysbers an der Posaune und unter dem Takt von Heinrich Graven an der Pauke marschierten schließlich die "Kleefse Tön" mit ihrem neuen Prinzen, Jens "der Tönende", in die Mehrzweckhalle.

In diesem Jahr hat Kleve eine Tollität, die zwar ein Kind des Karnevals ist, aber keinem Verein angehört. "Ich bin neutral, sozusagen farblos. Aber das im besten Sinne", sagte Arnz. Er wolle alle Farben in der Session vereinen, ein Anfang war mit dem Einzug der vielen bunten Gruppen gemacht. "Das war für einen Musiker wie mich pure Gänsehaut", so der zukünftige Prinz, der schon seit Jahren Trompeter bei der Musikgruppe "Kleefse Tön" ist. Der 39-Jährige hat eine Vergangenheit, die es nicht unbedingt selbstverständlich macht, einmal Klever Prinz zu werden. Schließlich ist er gebürtiger Gocher, hat sogar für den Lokalrivalen des 1. FC, Viktoria Goch, gespielt. Seit dreizehn Jahren lebt er nun aber schon in der Schwanenstadt, lässt am Sonntag gar ein dreifaches Helau auf "unsere schöne Heimatstadt", ausrufen. Eine Wandlung, die auch Theo Brauer begeisterte. "Das ist nicht einfach für einen Bürgermeister, dass der Klever Prinz aus Goch kommt. Umso schöner ist es zu erfahren, dass du dich noch so in der Persönlichkeit entwickelt hast, dass du sogar auf 'unsere schöne Heimatstadt' ausrufen lässt", sagte Brauer und lachte.

Der neue Prinz nahm es mit Humor, präsentierte seine Garde — und war selber bestens vorbereitet. Zudem hat der Klever Karneval mit der "Kleefse Tön" musikalische Begleitung, die Lust auf mehr macht. Die neue Session ist eröffnet, richtig offiziell wird es aber erst kommenden Samstag. Dann erfolgt die Proklamation in der restlos ausverkauften Klever Stadthalle.

(lukra)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort