Kleve Kleve sucht das Super-Bad

Kleve · In der Stadt Kleve werden Alternativen für die Zukunft der Klever Hallen- und Freibäder geprüft. Eine Sanierung des alten Hallenbades ist genauso teuer wie ein Neubau. Am 18. Januar diskutiert ein Bäderausschuss die Optionen.

Es geht um viel Geld, es geht um lange Traditionen, um liebgewordene Standorte: Sowohl das Klever Sternbuschbad als auch das alte Hallenbad am Kermisdahl stehen auf dem Prüfstand. Denn die Stadt Kleve ist auf der Suche nach dem perfekten Bad: Das Hallenbad ist schwer sanierungsbedürftig und hoffnungslos veraltet, der Unterhalt des aus den Energiereichen 1970er Jahre stammenden Sternbuschbads ist teuer.

Ab Mittwoch, 18. Januar, wird sich ein eigens dazu zusammengestellter "Bäderausschuss" mit Alternativen für die Zukunft der Klever Bäder befassen, die ein von den Stadtwerken in Auftrag gegebenes Gutachten aufgestellt hat. Dabei geht die Politik von zwei Grundsätzen aus.

Erstens: Es soll kein Spaß-Bad gebaut werden, da das Embricana Emmerich und das GochNess in Kessel dieses Feld auch für Klever abdecken, hieß es gestern. Man denkt an ein Sport- und Schulbad, in dem nötigenfalls auch Wettkämpfe ausgetragen werden können. Zweitens: Die Planung soll nicht eine solche Schlappe werden, wie der endlose "Bau-Plan" des Rathauses nach Abschluss der Bürgerbefragung.

Eine Alternative ist die Sanierung des Hallenbades in der Stadt und des Freibades im Sternbusch, verlautete es gestern aus gut unterrichteten Kreisen. Dabei sagt das Gutachten wohl auch sehr deutlich, dass ein Neubau des Hallenbades ebenso teuer ist, wie eine Sanierung des alten Baus. Damit könnte der Abriss des Hallenbades wohl besiegelt sein.

Zur Diskussion steht auch weiterhin die Option, das Hallenbad an alter Stelle zu schließen und oben im Sternbusch ein neues zu bauen. Das würde die Bedburg-Hauer freuen, die ja ebenfalls eine Alternative zur Sanierung ihres Hallenbades suchen. In Kleve soll dieser Vorschlag allerding nur sehr wenig Freunde gefunden haben.

Die dritte Option würde ebenso einen scharfen Schnitt in die Klever Bädergeschichte bedeuten: Man hält an der Tradition des Standortes in der Stadt fest und schließt das Sternbusch-Bad aus den 1970er-Jahren, um dessen hohen Energiebedarf und die bald anstehenden Sanierungskosten zu sparen. In der Stadt könnte dann auch ein Außenschwimmbecken gebaut und Liegewiesen am Kermisdahl geplant werden. Wie auch immer: Allein für das neue Hallenbad wird wohl die Hälfte des Parkplatzes an der Stadtbadstraße weichen müssen.

Es sei wichtig, so hieß es gestern, dass mit den Klever Schwimmvereinen gesprochen werde. Das Bad soll wettbewerbstauglich sein und mit zwei 25-Meter-Becken von Besuchern, Vereinen und Schulen gut genutzt werden können. Eine Sauna solle im neuen Bad, ob mit oder ohne Außenbereich, auch nicht fehlen. Vermisst wird sie schon lange.

(RP/rl/jul)
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