Kleve Kleve wird fahrradfreundlich

Kleve · Die Klever Stadtverwaltung macht sich intensiv an die Umsetzung des Radverkehrskonzepts. Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar. Probleme bereitet die Nachbarkommune Bedburg-Hau, die sich nicht am Alleenradweg beteiligt.

 Vorher – nachher: Im Rahmen des Radverkehrskonzept erhielt die Ganztagsrealschule Hoffmannallee Fahrradparkplätze. "In den Galleien" wurde zur Fahrradstraße mit Anbindung an die Birkenallee umgebaut.

Vorher – nachher: Im Rahmen des Radverkehrskonzept erhielt die Ganztagsrealschule Hoffmannallee Fahrradparkplätze. "In den Galleien" wurde zur Fahrradstraße mit Anbindung an die Birkenallee umgebaut.

Foto: Stadt Kleve

Es ist eine Mammutaufgabe, die die Klever Stadtverwaltung zu bewältigen hat. Im Radverkehrskonzept, das die "AB Stadtverkehr GbR" aus Bocholt erarbeitet hat, stehen 412 Vorschläge zu Verbesserungsmaßnahmen für Knotenpunkte sowie weitere 410 Vorschläge zu Strecken.

Einige davon wurden bereits umgesetzt, andere wiederum werden nie verwirklicht werden. "Die Stadtverwaltung und der Rat entscheiden selbst, was umgesetzt wird", sagt Pascale Koeverden vom Fachbereich Planen und Bauen. Ihr Kollege Roland Schneider ergänzt: "Das Radverkehrskonzept und die Umsetzung der Maßnahmen werden uns wohl noch die nächsten 20 Jahre begleiten."

Welche Maßnahmen wurden seit dem Ratsbeschluss vom 8. Juni zur Umsetzung des Konzepts ergriffen? Da ist zum einen die Straße "In den Galleien", die zur so genannten Fahrradstraße umfunktioniert wurde.

Das bedeutet, dass die Fahrbahn dort vorrangig dem Radverkehr zur Verfügung steht. Kraftfahrzeuge dürfen nur mit höchstens 30 Stundenkilometern fahren. Radfahrer dürfen nebeneinander fahren und nicht überholt werden. "Diese Maßnahme hat durch die Anbindung an die Birkenallee auch einen touristischen Effekt. Die Radfahrer werden so in die Stadt hinein geführt", sagt Koeverden. Die Schranken an der Birkenallee wurden entfernt und durch Pfosten ersetzt. Auch am Opschlag sowie an der Herzogstraße sind jetzt aufgemalte Fahrradsymbole zu sehen.

Im kommenden Jahr soll das Konzept weiter umgesetzt werden. So verhandelt die Stadt mit den Katholischen Kliniken im Kreis Kleve darüber, dass die Stadt einen Teil der Grünfläche vor dem St.-Antonius-Hospital erhält, um neben der Albersallee einen Radweg im Zweirichtungsverkehr zu bauen. Dann liegt mit dem Bau eines Radwegs an der Ringstraße der Lückenschluss zwischen Marktplatz Linde und Gruftstraße an. Dieses Projekt steht aber noch unter dem Vorbehalt, dass der Landesbetrieb Straßen.NRW grünes Licht gibt.

Die Tiergartenstraße soll einen Schutzstreifen für Radfahrer erhalten. Die Kanalstraße bekommt einen Radweg, damit die Studenten die Hochschule Rhein-Waal sicher erreichen können. Auch die Strecke Kirmesplatz-Flutstraße soll für den Radverkehr ausgebaut werden.

Eine große Maßnahme ist der Alleenradweg vom Klever Bahnhof bis Xanten. Die Bauarbeiten haben entlang der Bahntrasse begonnen — um einige hundert Meter an der Grenze zur Gemeinde Bedburg-Hau wieder zu enden. Tiefbauamtsleiter Willibrord Janssen: "Die Beteiligung am Alleenradweg ist im Rat Bedburg-Hau bis jetzt aus finanziellen Gründen gescheitert." Er sei aber zuversichtlich, dass sich Bedburg-Hau bald am Alleenradweg beteiligt.

(RP/rl/jul)
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