Kleve Kunst-Projekt macht Schule

Kleve · "Schule Kunst Museum" im Museum Kurhaus hat seinen zehnten Geburtstag mit einer Sonderausstellung und einem Festakt gefeiert. Auch in Zukunft soll die enge Zusammenarbeit mit den Klever Schulen fortgeführt werden.

 Durch die Institution sollen Schüler selber kreativ werden und eine neue Perspektive auf die Kunst erhalten.

Durch die Institution sollen Schüler selber kreativ werden und eine neue Perspektive auf die Kunst erhalten.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Am Anfang war die Kuh Matarés. Sieben Musiker der Karl Kisters- Realschule später zieren hunderte Kühe die Leinwand, für jede spielen sie einen Ton. Es werden stetig mehr, am Ende sind es zu viele, um mitzuzählen. Ein Gesamtkunstwerk aus Klang und Bild zieht die Besucher des Museum Kurhaus in ihren Bann. Sie sind gekommen, um den zehnten Geburtstag von "Schule Kunst Museum" zu feiern.

Den Höhepunkt der Feierlichkeiten erleben sie "mittendrin", mit dem Festakt im Zentrum der Ausstellung. Schüler von sechs Klever Schulen hatten ihn im Vorhinein geplant und aufgeführt. Es wurde ein Paradebeispiel für die Idee, die hinter dem Projekt steht. Schüler setzen sich mit Ausstellungen im Museum auseinander und werden selber kreativ. Jedes Mal neu, jedes Mal anders.

Der Erfolg gibt ihnen recht. "Hier ist soviel los, die ersten Gäste standen schon um 10.20 Uhr vor der Tür", sagt Valentina Vlasic begeistert. Und das, obwohl die Ausstellung erst um 11 Uhr eröffnet wurde. "Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, wie viele Menschen in das Museum gekommen sind", stimmt ihr Dr. Roland Mönig zu.

Tausende Schüler sind in den letzten zehn Jahren im Rahmen von "Schule Kunst Museum" mit ungefähr 20 Künstlern verschiedenster Art in Berührung gekommen, mittlerweile sind es rund 500 im Jahr. "Lassen Sie uns die Flamme weitertragen. In die nächsten zehn, von mir aus auch in die nächsten 40 Jahre", appelliert Mönig in seiner Festrede. "Das darf nicht Projekt bleiben, das muss Einrichtung werden."

Auch der stellvertretende Bürgermeister Joachim Schmidt betont die Wichtigkeit, das Museum in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. "Das ist Kulturförderung auf höchstem Niveau", sagt er.

Die Realschüler Franziska, Simon und Chris erzählen, wie sie die Arbeit im Museum erlebt haben. "Am Anfang dachten wir noch, 'alles ist besser als Schule'", erinnern sie sich. Doch als Valentina Vlasic um die Ecke gekommen ist, sei der Funke schnell übergesprungen. Die unermüdliche Museumsmitarbeiterin, die immer "an vorderster Front" stehe, wie Dr. Roland Mönig erzählt, hat "Schule Kunst Museum" in den letzten Jahren zusammen mit Helga Diekhöfer von der Karl Kisters-Realschule vorangetrieben.

Schaut man sich im Museum Kurhaus um, so kann man den Rednern nur Recht geben. Woran viele andere Kultureinrichtungen scheitern, hier scheint es gelungen zu sein. Kinder gehen mit Spaß und ohne Vorurteile ins Museum, rennen durch die Gänge und setzen sich bewusst mit den Werken auseinander — auf ihre eigene Art natürlich. So zeigt sich das Publikum am Wochenende genauso bunt gemischt wie die Kunst, die es betrachtet: Jung und Alt, Museumsneulinge und Dauerbesucher.

(lukra)
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