Kleve Minoritenplatz: "Sorge der Kaufmannschaft"

Kleve · Die Auseinandersetzung um die geplante Bebauung auf dem Minoritenplatz in Kleve zieht weiter Kreise. Nach den Geschäftsleuten der Arbeitsgemeinschaft Kavarinerstraße wird sich jetzt auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Duisburg des Themas annehmen. "Die Bebauung auf dem Minoritenplatz erfüllt die Klever Kaufmannschaft mit großer Sorge - das nehmen wir sehr ernst", sagte gestern Svenja Krämer, Ansprechpartnerin für Ansiedlungsfragen, Bauleitplanung, Bebauungspläne, Flächennutzungspläne, Gebietsentwicklungsplan, Raumordnung bei der IHK Duisburg. Sie ist dort für den Geschäftsbereich Handel, Dienstleistungen, Mittelstand, Außenwirtschaft zuständig. Man werde das Für und Wider diskutieren und wohl auch die Situation vor Ort begutachten.

Mittelsmann für Svenja Krämer und die IHK ist als Sonderbeauftragter des Einzelhandelsverbandes Kleve Manfred Dreis. Er mahnt die Klever Politik zu mehr Sensibilität gegenüber Stadtentwicklung und Historie. Als positives Beispiel erinnert er an die Neue-Heimat-Bauten, die an dieser Stelle verhindert worden seien. Josef Joeken, Bürgermeister der Stadt Kleve a.D., habe stets gewarnt, die Kante der Stadt zu wahren.

Eben diese Kante sehen Dreis und der Einzelhandelsverband durch die neue Bebauung gefährdet. Wie die Arbeitsgemeinschaft Kavarinerstraße verweist auch Dreis auf die auf den bis jetzt bekanntgewordenen Plänen ausgewiesene "Kapazität" des Parkraums. "160 Plätze reichen bei weitem nicht aus", sagt Dreis. Man müsse bei der Planung doch bedenken, dass dort nicht nur Parkraum für die vorgesehenen Märkte in dem geplanten Neubau bereitgehalten werden müsste, sondern auch für die Besucher der Stadt. Sorge bereitet dem Einzelhandelsverband auch die "leblose" Bebauung der Rückfront.

Zum Hintergrund: Die bis jetzt vorgestellte Planung sieht hier eine lange Wand aus Gabionen (Natursteinkörbe) vor, die die Stadtmauer symbolisieren sollen, so die Entwurfs-Architekten. Die Etage über dieser Natursteinwand soll mit Holz verkleidet sein und Fensteröffnungen haben. Der Investor Sontowski & Partner kündigte inzwischen an, diese lange Rückwand auch durch eine Gastronomie auflockern zu wollen.

Der Einzelhandelsverband appelliert im Gegenzug an die Stadt, die in der von den Bürgern bevorzugten Plan-Variante C ursprünglich vorgesehene kleinteilige Bebauung umzusetzen. "Man muss eine kleinmaßstäbliche Lösung finden, neue Urbanität schaffen, unter anderem durch eine gute Gastronomie", fordert Manfred Dreis für den Einzelhandelsverband. Er hoffe letztlich auf eine weise Entscheidung im Klever Rat – letztlich müsse die Prämisse gelten: Die Stadt ist der Star.

(RP)
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