Kleve Russland im Fokus

Kleve · Der Generalkonsul der russischen Föderation in Bonn, Jewgenij Schmagin, hat gestern Kleve besucht. Bürgermeister Theo Brauer will Kontakt intensivieren.

 Generalkonsul Jewgenij Schmagin (2. v. l.) und Attaché Ilja Roschkow (4. v. r.) besuchten unter anderem mit Bürgermeister Theo Brauer (l.) das Unilever-Werk in Kleve. Direktor Cees van der Star (3. v. l.) führte durch die Produktion.

Generalkonsul Jewgenij Schmagin (2. v. l.) und Attaché Ilja Roschkow (4. v. r.) besuchten unter anderem mit Bürgermeister Theo Brauer (l.) das Unilever-Werk in Kleve. Direktor Cees van der Star (3. v. l.) führte durch die Produktion.

Foto: Evers

Nur anderthalb Stunden auf Klever Boden reichten für Jewgenij Schmagin, den Generalkonsul der russischen Föderation in Bonn, um sich unsterblich zu verlieben. Nicht etwa in die Stadt oder die hübsche niederrheinische Landschaft – sondern in Bürgermeister Theo Brauer. "Es war Liebe auf den ersten Blick", gab Schmagin noch am gleichen Morgen einen Einblick in seine Empfindungen. "Ihr Bürgermeister blüht vor Fantasie und Kreativität", wandte er sich beim Pressegespräch an die versammelten Journalisten. Beide hätten viele Gemeinsamkeiten entdeckt. "Toll!", so Schmagin.

Eigentlich sollte es nur der Antrittsbesuch des russischen Generalkonsuls in der Schwanenstadt werden. Doch dann geriet die Visite, so Schmagin, zum "historischen Ereignis". In besagten anderthalb Stunden im Klever Rathaus habe sich ein reger Gedankenaustausch entwickelt, der die Grundlage für eine Zusammenarbeit auf ökonomischen, kulturellen, wissenschaftlichem und touristischem Gebiet bilden soll, so das Resumee von Theo Brauer. Das Gespräch sie geprägt gewesen von "enormer Offenheit", und man habe viele Wege gefunden, "zu kommunizieren und zu kooperieren".

Konkrete Absprachen habe es jedoch nicht gegeben, beteuerte der Generalkonsul. Manchmal könne es halt Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis Projekte auf den Weg gebracht werden. "Aller Anfang ist schwer", so Schmagin. Etwas detaillierter wurde dann doch der Klever Bürgermeister. Man habe vereinbart, den Generalkonsul vor allem über die Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal auf dem Laufenden zu halten. Außerdem müsse es jetzt darum gehen, "wirtschaftliche Kontakte mit Russland aufzubauen", so Brauer. Das unterstrich der vor wenigen Tagen in sein Amt eingeführte Klever Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch: "Der Generalkonsul hat angeboten, dass wir seine zahlreichen Kontakte zu russischen Firmen nutzen. Das ist für uns natürlich ein gefundenes Fressen."

Im Anschluss an das Treffen im Rathaus besuchte der Generalkonsul das Klever Unilever-Werk an der van-den-Bergh-Straße. Das Phönix-Werk ist der modernste Produktionsstandort Unilevers in Europa. In Kleve werden vor allem Rama Cremefin und Palmöl produziert. Zurzeit werden in dem Werk zwei neue Produktionslinien installiert. Zwar entstehen deshalb zunächst keine neuen Arbeitsplätze, doch werden die 80 Beschäftigten mehr zu tun bekommen. So wird ihnen angeboten, statt jetzt drei Tage bald fünf Tage pro Woche zu arbeiten.

(RP)
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