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Rocker in Kleve Satudarah zeigen sich erstmals in Kleve

Kleve · Holland-Rocker, die im "Krieg" mit den Hells Angels stehen, waren auf Party der Klever Night Riders.

Rocker in NRW: Die Chronik der Gewalt
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Rocker in der Region – Chronik der Gewalt

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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

Dass sich der "Rocker-Krieg", der seit Anfang des Jahres zwischen Hells Angels auf der einen und Bandidos sowie den niederländischen Satudarahs auf der anderen Seite vor allem im Raum Duisburg tobt, sich bis nach Kleve ausdehnen könnte, hatten Insider der Szene schon vor Wochen vorhergesagt.

Die Klever Polizei hatte stets betont, dass es im Kreis Kleve keine Vereinsheime der verfeindeten Clubs gebe und ansonsten die Gefahr einer Eskalation der Rocker-Gewalt nicht weiter kommentiert. Seit dem Polizei-Großeinsatz am Wochenende anlässlich einer "Open-House-Party" des Klever Motorradclubs "Night Riders" in dessen Vereinsheim an der Brahmsstraße gibt es allerdings neue Anzeichen, dass die Befürchtungen nicht grundlos sind.

Unter den Gästen der "Night Riders" — Mitglieder des Klever Clubs sind nach Angaben der Fahnder bislang nicht "polizeilich" in Erscheinung getreten, nach eigener Aussage auf ihrer Internetseite sind sie "neutral" und unterstützen keinen anderen Club — waren auch fünf Satudarah-Mitglieder. Nach Polizeiangaben stammen diese aus dem Raum Duisburg und waren per Pkw nach Kleve angekommen. Laut den Klever Ermittlern bedeutet der "Besuch" der Satudarah in Kleve nicht, dass es Kontakte zwischen dem holländischen und dem Klever Rockerclub gibt.

Nach Angaben von Insidern erfolgen solche Auftritte auf Partys von "normalen" Motorrad-Clubs jedoch keineswegs grundlos. "Die kommen, stellen sich einfach irgendwo hin, beobachten alles, aber sie sagen kein Wort. Sie trinken und essen nicht mal was", sagt ein Insider. Der Besuch sei ein Zeichen: "Wir sind da."

Bereits Anfang des Jahres hatte Satudarah kurzzeitig im Internet die Gründung eines Chapters in Kleve bekannt gegeben. Laut seiner Internetseite hat der niederländische Rockerclub, der nach Erkenntnissen der Polizei vor allem im Drogenhandel, in der Prostitution und im Waffengeschäft aktiv ist, in Deutschland bereits Vereinsheime in Duisburg und Krefeld. Weitere Chapter sollen in Düsseldorf und Köln gegründet werden. Dies gilt als eine "Kampfansage" gegen die Hells Angels, die bislang in diesen Regionen die Rocker-Szene beherrscht haben.

Eine Sprecherin der Klever Polizei bestätigt, dass Mitte März vier Satudarah-Mitglieder im Klever Raum ansässig waren. Jedoch hätten diese den Club schon wieder "verlassen". Wie viele Holland-Rocker derzeit in Kleve leben, wollte die Behördensprecherin nicht sagen. Sie erklärte: "Das ist ein fließender Prozess, den wir aber stets im Blick haben."

(RP/rl)
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