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Kleve Schaffrath prüft den Standort Kleve

Kleve · Das Einrichtungsunternehmen aus Mönchengladbach ist offenbar daran interessiert, auf dem "Union"-Gelände ein Möbelhaus zu errichten, und hat laut Zevens Grundbesitz ein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben.

 Luftbild des ehemaligen "Union"-Geländes in Kleve-Kellen. Auf dem 85 000 Quadratmeter großen Gelände wäre genug Platz für ein Möbelhaus – auch wenn es die Dimensionen der Schaffrath-Häuser hätte.

Luftbild des ehemaligen "Union"-Geländes in Kleve-Kellen. Auf dem 85 000 Quadratmeter großen Gelände wäre genug Platz für ein Möbelhaus – auch wenn es die Dimensionen der Schaffrath-Häuser hätte.

Foto: Evers

Während derzeit die Sontowski-Pläne für die Bebauung des Minoritenplatzes die Gemüter mancher Klever wegen ihrer "Klotzigkeit" erregt, scheint ein anderes Großbauprojekt gleichsam in deren Schatten seiner Realisierung näher zu kommen: Das 1967 gegründete Einrichtungsunternehmen Schaffrath, das seinen Stammsitz in Mönchengladbach hat, Wohnkaufhäuser in Düsseldorf, Krefeld und Heinsberg, zehn Filialen im Küchenbereich, sowie die Vertriebsschienen "Casa Natura" (Massivmöbel), "electric Schaffrath" (marken-haushaltsgeräte), "Young Store" (junges Wohnen) und einen Polster-Markt in Moers betreibt, ist daran interessiert, auf dem "Union"-Gelände in der Klever Unterstadt ein großes Möbelhaus zu errichten. Dies bestätigt Jochen Koenen von "Union"-Besitzer Zevens Grundbesitz.

 Viel Glas und mehrere Stockwerke hoch – so sieht das Schaffrath-Wohnkaufhaus in Krefeld aus.

Viel Glas und mehrere Stockwerke hoch – so sieht das Schaffrath-Wohnkaufhaus in Krefeld aus.

Foto: Schaffrath

Das Angebot der Klever Schaffrath-Filiale könnte angesichts des Spektrums des Einrichtungsunternehmens weit über Sofas, Tische, Schränke, Betten und Sessel hinaus gehen. Die Verhandlungen über den Erwerb des "Union"-Geländes hat der Klever Wirtschaftsförderer Joachim Rasch, der aus Mönchengladbach stammt und aus seiner Zeit dort gute Kontakte zu Schaffrath hat, mit angestoßen. Joachim Rasch selbst hat aber nach eigener Aussage an weiteren Gesprächen nicht teilgenommen. Die Schaffrath-Geschäftsführung äußerte sich trotz Anfrage nicht zu den Planungen.

Einen ersten Kontakt zwischen Zevens Grundbesitz und Schaffrath hat es laut Jochen Koenen im November des vergangenen Jahres gegeben. "Bereits im Dezember gab es dann einen gemeinsamen Termin in Kleve", berichtet der Sprecher von Zevens Grundbesitz. Mitglieder der Schaffrath-Geschäftsführung hätten sich in der Kreisstadt über die Gegebenheiten dort informiert. Anschließend hatte das Mönchengladbacher Einrichtungsunternehmen, das einen Jahresumsatz von rund 335 Millionen Euro erzielt und etwa 1200 Mitarbeiter hat, ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Wirtschaftlichkeit des Standortes Kleve für das Unternehmen ermitteln soll.

Die Ergebnisse dieser Prüfung scheinen jedoch noch nicht vorzuliegen. "Für Kleve wäre es schön, wenn mit Schaffrath ein großes Möbelhaus kommt", meint Jochen Koenen. "So etwas braucht Kleve noch."

Ein Möbelhaus auf dem ehemaligen "Union"-Gelände — die Idee ist nicht neu. Laut Jochen Koenen denkt Schaffrath schon "seit Jahrzehnten" darüber nach, in der Kreisstadt ansässig zu werden. "Wir waren praktisch mit allen namhaften deutschen Unternehmen der Branche im Gespräch", fügt der Zevens-Grundbesitz-Sprecher hinzu.

Relativ nahe an der Realisierung schien der Bau eines großen Möbelhauses auf dem 85 000 Quadratmeter großen Gelände nahe dem Klever Bahnhof bereits zu sein, als im Herbst 2011 ein Projekt-Entwickler aus München das Grundstück erworben hatte. Auch damals zählte dem Vernehmen nach ein großes Möbelhaus zu den Objekten, die der Investor in erster Linie auf seinem neuen Besitz errichten wollte. Allerdings handelte es sich bei der zwischen Zevens Grundbesitz und dem Investor abgeschlossenen Vereinbarung um einen "Erfolgsvertrag". Dies bedeutete, dass Zevens Grundbesitz von dem Kontrakt Abstand nehmen konnte, wenn die Planungen des Investors auf dem Gelände nicht zu verwirklichen seien — und so kam es dann 2012 auch. Seither gehört das Arreal wieder der Zevens Grundbesitz.

Nach diesen Erfahrungen aus den Vorjahren bleibt Jochen Koenen auch bei der Bewertung der Schaffrath-Absichten in Kleve vorsichtig und gibt sich zurückhaltend bei der Einschätzung der Realisierungschancen. Er sagt: "Ein guter Schritt ist getan, in dem ein Gutachten in Auftrag gegeben worden ist. Aber Schaffrath ist weiter am Zug."

Zudem fehlen für die Errichtung eines Möbelhauses auf dem ehemaligen "Union"-Gelände die planungsrechtlichen Grundlagen. Ein neuer Bebauungsplan muss dazu von der Verwaltung vorgelegt und von der Politik verabschiedet werden. Doch die Beratungen darüber sind noch nicht abgeschlossen — ebenso wenig wie die über die geplante Bebauung des Minoritenplatzes durch Sontowski &Co.

(RP/rl)
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