Kleve Schüler finden alte Klever Mineralquelle

Kleve · Die Klasse 5a des Konrad-Adenauer-Gymnasiums hat sich auf die Suche nach der Quelle gemacht, die Kleve einst zum Kurort werden ließ. In einem Brief bitten sie Bürgermeister Theo Brauer, die Quelle wieder zugänglich zu machen.

 Die Fünftklässler präsentieren stolz Modelle und Fotos der Klever Mineralquelle sowie den Brief an Bürgermeister Theo Brauer. Der soll, so wünschen sich die Schüler, die Quelle wieder zugänglich machen.

Die Fünftklässler präsentieren stolz Modelle und Fotos der Klever Mineralquelle sowie den Brief an Bürgermeister Theo Brauer. Der soll, so wünschen sich die Schüler, die Quelle wieder zugänglich machen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Als auf dem Springberg erstmals eine Quelle entdeckt wurde, änderte das die Geschichte der Schwanenstadt. Kleve wurde zum Kurort "Bad Cleve". Über die Jahrhunderte geriet die Quelle in Vergessenheit. Bis sich jetzt — rund 270 Jahren nach ihrer Entdeckung — Antonia Osterkamp auf die Spur der alten Mineralquelle begab.

Die Elfjährige unternahm gemeinsam mit ihrer Mutter eine "Expedition" auf den Springberg. Oberhalb des Museums Kurhaus wurden Mutter und Tochter fündig. "Unter Blättern vergraben floss Wasser. Da war uns klar, dass wir die Quelle gefunden haben", berichtet Antonia. Sorgfältig dokumentierte Antonia ihren Fund fotografisch.

Die Fünftklässlerin war sozusagen im Auftrag von Erdkundelehrer Wolfgang Tyssen unterwegs. Er hatte für die 5a das Thema "Klever Stadtgeografie" auf den Stundenplan gesetzt. Bei ihren Recherchen stießen die Schüler auf die Quelle am Springberg, die Kleve einst zum Kurort machte. Die Quelle entwickelte sich schnell zum Lieblingsthema der Klasse. Alle Schüler waren der Meinung, dass die historischen Quelle wieder ans Licht kommen müsste. So kamen die Fünftklässler auf die Idee, Bürgermeister Theo Brauer einen Brief zu schreiben und ihn um entsprechende Hilfestellung zu bitten. "Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brauer", heißt es in dem wohlformulierten Brief, "wir Schüler fänden es schön, wenn die Quelle wieder allen Interessierten durch entsprechende bauliche Maßnahmen zugänglich gemacht würde".

Doch das allein reicht den Schülern nicht. Denn sie haben bereits Visionen davon entwickelt, was um die Quelle herum entstehen könnte. So hat Kevin Hermsen (10) am Computer eine Ansicht entworfen, wie die Quelle der Öffentlichkeit präsentiert werden könnte. Sein Entwurf sieht vor, das Wasser in einem Becken aufzufangen. Sein Mitschüler Nils Müller (11) hat ein dreidimensionales Modell entworfen. Darin ist ein überdachter Brunnen zu sehen, der von Interessierten besichtigt werden kann. "Vielleicht könnte das Quellwasser so aufbereitet werden, dass es trinkbar ist", schlägt Nils vor. Auch das hat er dem Bürgermeister geschrieben.

Und die Fünftklässler haben sich noch weiter reichende Gedanken gemacht. "Wenn dort Wasser ausgeschenkt würde, entstünden auch Arbeitsplätze", sagt Jurinde von Ilsemann (11). Und ihre Mitschülerin Marie Christin Kohl (10) will mit der wiederentdeckten Mineralquelle Touristen in die Schwanenstadt locken. "Mit den Eintrittsgeldern vom Besuch der Quelle ließe sich die Stadtkasse aufbessern", ergänzt Kevin Hermsen.

Jetzt sind die Klasse 5a und Lehrer Wolfgang Tyssen gespannt, wie der Bürgermeister auf ihren Brief und die vielen Ideen reagiert.

(RP/rl)
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