Kleve Sekundarschule an drei Orten

Kleve · Der interkommunale Schulausschuss Kleve/Kranenburg/Bedburg-Hau hat einen Lösungsvorschlag für die drei Kommunen empfohlen, der den Räten bald vorgelegt wird. Neben einer Gesamtschule in Kleve soll es eine Sekundarschule mit Dependancen in Kranenburg und Bedburg-Hau geben

 In der Mehrzweckhalle Materborn tagten die Schulausschüsse der Stadt Kleve und der Gemeinden Bedburg-Hau und Kranenburg.

In der Mehrzweckhalle Materborn tagten die Schulausschüsse der Stadt Kleve und der Gemeinden Bedburg-Hau und Kranenburg.

Foto: Gottfried Evers

Es war eine lange Geburt: Mehrfach musste die Sitzung des interkommunalen Schulausschusses, der bis Freitag Abend in der Materborner Mehrzweckhalle tagte, unterbrochen werden, damit sich Politik und Verwaltung beraten konnten. Kleves Schulausschussvorsitzender Udo Janssen führte den interkommunalen Schul-Ausschuss um alle Klippen, bis die Empfehlung stand, der alle Politiker aller Parteien in allen Kommunen bei einer Enthaltung zustimmten. Eva-Maria Delbeck, Offene Klever, stimmte dagegen.

Die Lage: Kleve wird eine Gesamtschule mit sechs Zügen (Parallelklassen) einrichten. Diese Schule wird in der Realschule Hoffmannallee und später mit der Oberstufe im Sebus-Gymnasium untergebracht. Kleve ist Schulträger. Die anderen Kommunen beteiligen sich an den Kosten.

Darüber wird es eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung geben. Kleve wird eine Sekundarschule mit sieben Zügen einrichten, die zwei Dependancen in Kranenburg und Bedburg-Hau haben soll.

Auch hierüber wird es eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung geben, wie sich die Kommunen an den Kosten beteiligen. Diese Sekundarschule soll vertikal eingerichtet werden: Das heißt, die Kinder und Jugendlichen werden dort jeweils von der fünften bis zur zehnten Klasse unterrichtet und müssen nicht nach zwei oder drei Jahren an einen anderen Schulort.

Das Problem: Nach Erhebungen von Garbe-Consult, die die drei Gemeinden in Sachen Schullandschaft berät, haben weder Bedburg-Hau noch Kranenburg die dafür nötigen 50 Schüler je Dependance. Deshalb hatte Garbe vorgeschlagen, auf einen Standort in Kranenburg zu verzichten.

Zwischenzeitlich lag auch ein Vorschlag der Verwaltungen vor, die Sekundarschule nur in Bedburg-Hau (drei) und Kranenburg (zwei Züge) einzurichten. Den kassierte während einer der Sitzungsunterbrechungen die Politik. Zeitweise zeichnete sich auch eine Mehrheit für den Garbe-Vorschlag ab, in Kranenburg keinen Standort für eine weiterführende Schule zu haben.

Erst eine Rückversicherung bei der Bezirksregierung machte den Weg frei, vielleicht in allen drei Standorten eine weiterführende Schule zu ermöglichen. Wenn die Eltern bei ihren Anmeldungen entsprechend mitspielen. "Wir werden das Anmeldeverhalten der Eltern abwarten müssen. Erst wenn die wirklichen Zahlen vorliegen, gelten die Genehmigungen für die drei Standorte", informierte Annette Wier, Leiterin des Fachbereichs Schule der Stadt Kleve.

Darüber hinaus werden die beiden Gymnasien in Kleve mit mindestens sechs Zügen weitergeführt und auch die Karl-Kisters-Realschule soll möglichst vierzügig fortgeführt werden. Kämmerer Willibrord Haas betonte mit Blick auf die öffentlich rechtlichen Vereinbarungen im Gespräch, dass sich nicht nur für die Kinder die Schullandschaft geändert habe. "Endlich konnten wir auch über eine gerechte Verteilung der Kosten reden".

(RP)
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