Kleve Studentinnen planen alternative Kanada-Reise

Kleve · Freya Bovenkerk, Sarah Redicker und Jana Wiehager studieren "Alternativer Tourismus" an der Hochschule Rhein-Waal. Für ein Projekt entwickelten sie mit einem Professor eine "Abenteuerreise".

Weil sie die Zerstörung von Kulturen und Landschaften durch Massentourismus verhindern möchte, hat sich die 20-jährige Freya Bovenkerk aus Hamminkeln für den Studiengang "Alternativer Tourismus" an der Hochschule Rhein-Waal eingeschrieben. Dort lernt sie einerseits klassische Elemente des Tourismusmanagements, also Preis- und Kapazitätskalkulationen, Unternehmensführung und Qualitätsmanagement, andererseits aber auch Aspekte wie Nachhaltigkeit oder Inklusion im Tourismus.

Zusammen mit ihren Kommilitoninnen Jana Wiehager (21) und Sarah Redicker (23) hat sie in den vergangenen vier Monaten an einem Projekt gearbeitet, in dem die Studenten ein ökologisches und nachhaltiges Projekt entwickeln sollten, das sich touristisch vermarkten lässt.

Die drei Freundinnen wendeten sich dafür an Professor William Megill von der Bionik-Fakultät, der gerade Studenten suchte, die für ihn seine Walforschungs-Station im kanadischen Bundesstaat British Columbia touristisch vermarkten. "Die Forschungsstation besteht aus einigen Blockhütten und liegt in Dawson's Landing, mitten in unberührter Natur", erzählt Bovenkerk.

Wochenlang kalkulierten die Studentinnen Preise, organisierten Ausflüge, recherchierten die Flugverbindungen, klärten versicherungstechnische Fragen und gingen schließlich mit ihrem Projekt online. Auf der Internetseite kann man sie kontaktieren und die Reise buchen. Die Reiseteilnehmer erwartet eine Woche in kanadischer Abgeschiedenheit, die Forschungsstation ist rund zwei Flugstunden von der Großstadt Vancouver entfernt und nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen. "Allein die Anreise ist schon ein Höhepunkt", sagt Bovenkerk. Sie unternehmen Ausflüge mit Kajak und Fischerboot, bei denen sie eventuell Wale sehen werden, gehen wandern und angeln. Außerdem ist ein Treffen mit Einheimischen geplant, die von ihren Leben in der Natur berichten werden.

Geleitet wird die Reise von Professor Megill, der sich in der Gegend auskennt und einen Bootsführerschein besitzt. Die drei Studentinnen fahren als Praktikantinnen mit und werden sich unter anderem um die Verpflegung der Gäste kümmern. "Wir kochen selbst", kündigt Freya Bovenkerk an.

Das akademische Projekt ist für die Studentinnen nach der Abgabe der dazugehörigen Hausarbeit beendet. "Aber jetzt beginnt für uns die Vermarktung", sagt Bovenkerk. Finanzielle Mittel für Werbung haben sie nicht. Deshalb versuchen sie, über das soziale Netzwerk Facebook und über ihre Internetseite potenzielle Reisegäste zu finden.

Die Reise findet vom 24. August bis 14. September dieses Jahres dreimal für jeweils sieben Tage statt. Für eine Woche müssen sich mindestens drei, höchstens fünf Teilnehmer anmelden. Von der Teilnehmerzahl hängen auch die Preise für die Reise ab: Bei drei Teilnehmern sind es 1733 Euro pro Person, bei vier Teilnehmern 1412 Euro und bei fünf Personen 1220 Euro. Die Flüge sind nicht im Preis enthalten und müssen separat gebucht werden. Buchung und Informationen unter www.canada-adventure-project.de

(RP/ac)
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