Kleve Unilever erweitert in Kleve

Kleve · Im Phönix Werk in Kleve entstehen im kommenden Jahr zwei neue Produktionslinien. Für das Jahr 2013 ist der Bau eines Blockheizkraftwerks geplant. Bis dahin soll das Produktionsvolumen noch deutlich steigen.

Den Blicken der Klever bleibt die Produktionsanlage des Phönix Werks in der Regel verborgen. Wer dorthin will, muss sich erst seinen Weg durch das Labyrinth der Industrieruine bahnen. Tonnen von Schrott liegen auf dem Areal der ehemaligen Margarinefabrik verstreut. Auch das ehemalige Verwaltungsgebäude ist nur noch ein karges Skelett, viele Fenster sind zerbrochen, das Interieur ist längst weggeräumt.

Und doch ist das Phönix Werk der modernste Produktionsstandort Unilevers in Europa. Und das will etwas heißen. Denn Unilever ist ein Weltkonzern, der 167 000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern beschäftigt, davon 5400 in Deutschland. Das Unternehmen ist weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Und Unilever investiert weiter kräftig in Kleve.

Die Jahresproduktion soll von aktuell 44 000 Tonnen auf bis zu 60 000 Tonnen im Jahr 2013 gesteigert werden. Dies gab Cees van der Star, Unilever-Werksdirektor von Kleve und Rotterdam, nun bekannt. "Wir werden im kommenden Jahr in zwei neue Produktionslinien investieren", sagt van der Star.

Der Bau eines Blockheizkraftwerks ist für 2013 terminiert. Zwar entstehen deshalb zunächst keine neuen Arbeitsplätze, doch werden derzeit 80 Beschäftigten werden demnächst mehr zu tun bekommen. So wird ihnen angeboten, statt aktuell drei Tage bald fünf Tage pro Woche zu arbeiten.

Unilever legt bei der Produktion immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Im Dezember 2010 hat Unilever Deutschland deswegen den Nachhaltigkeitspreis erhalten. Als Anerkennung für das Engagement der Beschäftigten in Kleve hat Werksdirektor van der Star nun im Klever Phönix Werk eine Plakette überreicht. "Die Klever haben einen großen Beitrag zum Erhalt des Werks geleistet", betont van der Star.

So beziehe das Klever Werk seit 2009 so genannten grünen Strom der Klever Stadtwerke und habe mit dem Neubau eines Kesselhauses für 650 000 Euro den CO²-Ausstoß um 30 Prozent, 1,2 Millionen Kilogramm pro Jahr, verringern können. Auch habe sich Menge des in Kleve entstandenen Abfalls von 2007 auf 2010 um 37 Prozent reduziert.

"Durch den Bau des 800-kw-Blockheizkraftwerks wollen wir 5,2 Millionen Kilowattstunden an Strom einsparen", sagt van der Star. Durch Wärmerückgewinnung aus Drucklufterzeugung und Auskopplung der Niedertemperaturverbraucher aus dem Dampfnetz sollen künftig große Mengen an Erdgas eingespart werden.

Ab dem kommenden Jahr soll das in Kleve produzierte Palmöl, das dort zehn Prozent des Gesamtproduktionsvolumens ausmacht, nachhaltig sein. Werksdirektor van der Star ist sich ganz sicher: "Wir sind in Kleve wieder zukunftsfähig."

(RP/jul)
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