Kleve Votum für Klever Gesamtschule

Kleve · Die große Mehrheit der befragten Eltern in Kleve, Bedburg-Hau und Kranenburg ist für die Errichtung einer Gesamtschule. Politik will beraten. Kämmerer Haas: Je nach Entscheidung über 40 Euro pro Kopf Mehrbelastung.

 Eltern, Lehrer und Politiker – alle waren gekommen, im Schulausschuss die Ergebnisse der Befragung zu hören.

Eltern, Lehrer und Politiker – alle waren gekommen, im Schulausschuss die Ergebnisse der Befragung zu hören.

Foto: Eve

Das Votum der Eltern ist eindeutig: Aus den knapp über 1300 zurückgekommenen Fragebögen an die Grundschulkinder und die Kinder der letzten Kindergartengruppe votiert das Gros der Befragten für die Errichtung einer Gesamtschule. Ganz eindeutig ist das Abitur mit Abstand das von den meisten Eltern für ihre Kinder angestrebte Ziel der weiterführenden Schule — so haben auch die Gymnasien insgesamt die meisten Voten. Am Mittwoch stellte Garbe-Consult diese Ergebnisse der Elternbefragung dem Schulausschuss Kleve vor.

Für die im Klever Land bislang nur auf dem Papier erprobte Sekundarschule konnten sich in Bedburg-Hau und in Kranenburg nicht genug Eltern für einen zweizügigen Teilstandort erwärmen. In Kleve gibt es genügend Kinder, die diese Schulform wählen würden, um eine sichere Sekundarschule einzurichten.

Nach den vorsichtigeren Berechnungen der Garbe-Consult, die die Kommunen Kleve, Kranenburg und Bedburg-Hau berät, würde es nach 2013 auch bei einer Sekundarschule bleiben, nach den Berechnungen des Schulministeriums könnten in Kleve die Schülerzahlen 2013/14 und 2014/15 ausreichen, um tatsächlich sogar zwei Schulen einzurichten. Für eine Realschule entschieden sich genügend Eltern, um drei Parallel-Klassen einzurichten.

Das Votum für die Gesamtschule eins zu eins umgesetzt würde in Kleve zehn Parallelklassen ergeben (ohne die Schüler aus Bedburg-Hau und Kranenburg). Das würde die Errichtung von zwei Gesamtschulen bedeuten. Denn es finden sich so gut wie keine Eltern, die ihre Kinder noch auf eine Hauptschule schicken würden — es käme in Kleve nur ein einziger Hauptschul-Zug zustande. In Kranenburg oder Bedburg-Hau gäbe es nicht einmal eine Klassenstärke für diese Schulform.

Wie geplant zwei Sekundarschulen und eine Gesamtschule gleichzeitig eröffnen zu können, ist eher ungewiss: Am Rande der Sitzung des Schulausschusses hieß es, die Errichtung von Sekundarschulen sei 2013 kaum möglich. Die Politik verwies einstimmig die Beratung in die Fraktionen und wird in einer weiteren Sitzung am Donnerstag, 8. Dezember, im Klever Ratssaal diskutieren. Kleves Kämmerer Willibrord Haas gab der Politik auch gleich die finanziellen Auswirkungen einer Schullandschaft mit auf den Weg, wenn es keine interkommunale gemeinsame Schullandschaft gibt.

Dann würde jeder Klever im Schnitt pro Kopf mit über 40 Euro mehr belastet, wenn die Stadt rund 750 Kinder aus anderen Kommunen zusätzlich beschulen müsste. Oder man müsse prüfen, ob nicht sogar der Kreis als Schulträger auftreten müsse.

(RP/jul)
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