Kleve - mit Umfrage Was macht Kleve aus?

Kleve · Ein Gesetzentwurf des Landes soll künftig Zusatzbezeichnungen auf Ortsschildern erlauben. In Kleve sind sich die Bürger nicht einig, womit ihre Stadt am Ortseingang werben sollte. Kalkar möchte in jedem Fall "Hansestadt" sein.

 Wie nennt sich Kleve künftig auf den Ortsschildern? Wir haben ein paar Beispiele notiert.

Wie nennt sich Kleve künftig auf den Ortsschildern? Wir haben ein paar Beispiele notiert.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Martina Gellert vom Stadtmarketing Kleve atmet erst einmal durch. "So etwas sollte man am besten bei einem Gläschen Wein besprechen", sagt sie und lacht. Es geht um Kleve. Was macht Kleve aus, was soll der Mensch als Erstes über die Stadt erfahren, wenn er den Ortseingang passiert. "Kultur und Lebensfreude", schlägt sie vor — so wirbt das Stadtmarketing für Kleve. Dann schaut sie auf die Fußgängerzone, auf der schon am Vormittag zahlreiche Menschen flanieren. "Hier sind immer so viele Holländer so gerne zu Gast — man könnte Kleve auch als ,Hartje van Duitsland' bezeichnen", sagt Gellert. Kleve ist auf der Suche nach einer Zusatzbezeichnung für seine Ortsschilder.

Favorit "Hochschulstadt"

Hintergrund ist ein Gesetzesentwurf des Landes, mit dem in Zukunft Zusatzbezeichnungen auf Ortsschildern erlaubt werden sollen. Bisher war dies nur in Ausnahmefällen möglich. Dafür bedarf es aber einem überregionalen Alleinstellungsmerkmal. Köln zum Beispiel hat es da als "Domstadt" sehr leicht, andere Städte müssen länger suchen — so wie Kleve.

Die Stadt selbst wirbt mit der Bezeichnung "Hochschulstadt". Wenngleich dies in der Region durchaus einzigartig ist, so ist eine "Hochschulstadt" überregional betrachtet keine Besonderheit. Ebenfalls hoch im Kurs: die "Schwanenstadt" Kleve.

Doch Kleves Bürger haben noch viele andere Ideen. "Lohengrinstadt" wird ebenso genannt wie "Kurstadt", weil die Kuranlagen seit Neuestem wieder so schmuck aussehen. Anderen würde auch ein kurzer Slogan gefallen. "Kleve ist schön", schlägt eine Dame vor, wird aber von ihrer Freundin prompt überstimmt: "Guck dir mal den Bahnhof an."

Vielleicht ist es auch an der Zeit, Gäste darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen dieser Stadt besonders pfiffig sind — "Klever sind clever".

In der Stadt Kalkar hat man sich schon für eine Bezeichnung entschieden. "Wir sind eine Hansestadt", sagt Harald Münzner von der Stadt Kalkar. "Kalkar hat als Hansestadt eine große Geschichte, die hier noch heute eine große Bedeutung hat", sagt Münzner über Kalkar, das einst vor allem auf den Wasserwegen einen florierenden Handel betrieb.

Andere haben Schwierigkeiten, sich für einen Untertitel zu entscheiden, der der ganzen Stadt beziehungsweise Gemeinde gerecht wird und nicht zu verdichtend ist. Ideen gibt es trotzdem. Bedburg-Hau könnte Moyland-Gemeinde sein, Kranenburg als "Kranichstadt" betitelt werden.

Mit der Umsetzung lassen sich die Städte und Gemeinden indes noch Zeit. Zeit für die Bürger, noch weitere Ideen zu entwickeln (siehe Infokasten).

(RP/jul)
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