Moers Betrug: 700 Verträge per Internet

Moers · Im Prozess wegen gewerbsmäßigen Betrugs gegen eine Frau aus Moers und ihren Sohn hat ein Polizeibeamter die Angeklagten jetzt weiter belastet. Die 59-Jährige habe bei den polizeilichen Ermittlungen eine Vielzahl von Betrugstaten gestanden.

Der Angeklagten, ihrem zur Zeit erkrankten Ehemann und dem Sohn wird vorgeworfen, Waren im Wert von rund 25 000 Euro bestellt und im Internet angeboten zu haben.

Es handelt sich um weit über hundert Fälle des Betrugs und des versuchten Betrugs. Der Polizeibeamte berichtete, die Frau habe zunächst geschwiegen, nach der Wohnungsdurchsuchung aber ein Geständnis abgelegt. Die Schuld habe sie komplett auf sich genommen.

Bei der Wohnungsdurchsuchung habe man eine Vielzahl von Waren gefunden, die man in normalen Haushalten in dieser Menge nicht vorfindet, berichtete der Zeuge. "Es waren auch noch Kartons mit Waren gefüllt." Um immer wieder Erfolg zu haben, nutzten sie zahlreiche Namensvariationen bei der Bestellung, beschrieb der Zeuge das Vorgehen. Uhren, Kleidung, Schuhe, Modellautos, Wein, Saft, Kosmetikartikel, Bettwäsche, Lebkuchen und Unterhaltungelektronik sei seitens der Familie im Internet Angeboten worden. Bis Januar 2007 waren per Internet knapp 700 Verträge zustande gekommen, bei denen die Waren weiterverkauft wurden. Ein Teil konnte darüber hinaus in der ehelichen Wohnung sichergestellt und an die Lieferfirmen zurückgegeben werden. Der Richter sprach von einem breiten Warensortiment.

Die Angeklagten sollen zwischen 2004 und 2007 gewerbsmäßig betrogen haben. Sie hätten Warenlieferungen erhalten, diese reklamiert und leere Kartons an die Firmen zurückgeschickt. Die Rechnungen beglichen sie nicht. Am ersten Verhandlungstag in der vergangenen Woche hatten Mutter und Sohn keine Angaben machen wollen.

Info Der Prozess wird am 4. April fortgesetzt.

(bil)
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