Moers Hundebesitzer in Eick warnen vor Giftködern

Moers · Es häufen sich die Gerüchte, dass im Moerser Nord-Osten giftige Fleischstücke verteilt werden. Von der Polizei gibt es keine Bestätigung.

 In diesen Tagen sollten Hundebesitzer ihre Tiere anleinen, damit sie nicht in Büschen und Sträuchern auf die potenziellen Giftköder stoßen können.

In diesen Tagen sollten Hundebesitzer ihre Tiere anleinen, damit sie nicht in Büschen und Sträuchern auf die potenziellen Giftköder stoßen können.

Foto: end

Karin Schwarz ist geschockt. Die 56-jährige Moerserin war gestern mit ihrem viereinhalb Monate alten Welpen im Stadtteil Eick spazieren, als sie plötzlich bemerkte, wie ihr Hund ein großes Stück Fleischwurst verschlang.

Ihre Sorge: Dieser Köder könnte bewusst ausgelegt worden sein — bestückt mit Gift, Glasscherben oder gar Rasierklingen — nur um Hunden zu schaden. Und diese Idee erscheint nicht völlig aus der Luft gegriffen. Der Hintergrund ist, dass in den vergangen zwei Wochen immer wieder Hundebesitzer und Passanten auf diese vermeintlichen Fleischwurstköder im Moerser Nord-Osten aufmerksam wurden. Ihr Enkelkind will darin sogar ein scharfes Stück Porzellan oder Knochen gesehen haben, berichtet Schwarz. Ein weiterer Anwohner der Oderstraße, Dirk Nürnberger, erzählt von zwei auffälligen Fleischstücken.

"Ich habe mir zuerst nichts dabei gedacht. Sie sahen aus wie Koteletts", so Nürnberger. Dies bestätigt die örtliche Hundeschule Maria Del Carmen. Die freie Mitarbeiterin Christina Weigang berichtet, dass die Polizei Köder aus rohem Fleisch und Fleischwurst eingesammelt habe. Aber noch kann die Polizei die Giftköder nicht offiziell bestätigen. Sabine Vetter, Sprecherin der Kreispolizei Wesel erklärt: "Wir haben im Kreisgebiet immer wieder das Phänomen, dass solche Köder tatsächlich ausgelegt werden. Aber es hält sich seit zwei Wochen das hartnäckige Gerücht, dass auch in Moers-Eick Köder gefunden werden."

Die Hundehalterin Schwarz hatte gestern in Windeseile das Veterinäramt verständigt, lässt nun die Proben auf Rattengift oder ähnliches prüfen. Ein Ergebnis lasse jedoch bis zu einem halben Jahr auf sich warten, habe man ihr telefonisch mitgeteilt. Schwarz' Terriermisch*lingsdame verhielt sich am gestrigen Tag ungewohnt. "Sie ist sehr ruhig und liegt nur rum", erklärt Schwarz. "Das ist für das junge Tier sehr ungewöhnlich." Zur Sicherheit hat sie ihrem Liebling Kohletabletten verabreicht. Diesen Tipp habe sie vom Tierarzt bekommen. Die Tabletten sollen helfen, das Gift, falls im Köder enthalten, schnell auszuscheiden. Gestern wollte Schwarz jedoch noch bis zum Abend abwarten, bevor sie den Hund beim Tierarzt vorbeibringt.

Beim Tierschutzverein schellen bei solch einem Ereignis sofort die Alarmglocken. "Diese Hundehasser scheinen nicht auszusterben", sagt Rolf-Peter Paßlack, Vorsitzender des Tierschutzvereins Moers. "Wir werden sofort Anzeige erstatten und mit Aushängen im Ort und unserer Internetseite auf die Gefahr hinweisen", erklärt er. Für die Hundehalter hat er einen Tipp: "Leint die Tiere an, die Hunde sollten nah am Menschen sein." So könne er nicht ins Gebüsch laufen und man könne kontrollieren was der Hund tut. Desweiteren verweist er darauf, dass Hunde so erzogen seien sollten, dass sie nur auf Kommando fressen. "Zuhause sollte man ihm Futter hinstellen und so erziehen, dass sie erst beim Kommando beginnen zu fressen", so Paßlack. "Wenn das einmal verstanden ist, frisst das Tier auch draußen nichts mehr."

(kt)
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