Moers IKM gegen Kürzung der Stadtteilarbeit

Moers · "Integration findet vor der Tür statt, in der Nachbarschaft und in der Familie." Cemil Mayadali, Vorsitzender des Internationalen Kulturkreises Moers, hält nicht viel vom Vorschlag, die Arbeit des IKM in Meerbeck, des Bunten Tisches in Scherpenberg und des Internationalen Zentrums in Repelen zu zentralisieren, um für die Haushaltskonsolidierung Kosten zu sparen.

 Beim Pressegespräch (v.l.) Sebastiana Marchionna, Andres Rey, Emine Yilmaz, Cemil Mayadali, Karl-Heinz Theussen, Sait Tamiyan, Umut Taniyan.

Beim Pressegespräch (v.l.) Sebastiana Marchionna, Andres Rey, Emine Yilmaz, Cemil Mayadali, Karl-Heinz Theussen, Sait Tamiyan, Umut Taniyan.

Foto: Dieker

"Uns macht es sehr traurig, dass über eine Kürzung nachgedacht wird", setzt er sich für die integrative Stadtteilarbeit ein. "Wir haben zunächst gemeint, dass wir zu unserer Wichtigkeit nichts mehr sagen müssen. Denn die Integration läuft in den Stadtteilen ab, nicht in der Innenstadt."

Da im Rahmen des Stärkungspakts 2 die ersten Politiker über eine zehnprozentige Kürzung der Zuschüsse für die internationalen Vereine nachdenken, wenn auch zurzeit nur hinter vorgehaltener Hand, lud er gestern seine Mitstreiter ein, um gemeinsam für den Erhalt des Zuschusses zum Internationalen Kulturkreis Moers zu werben. Dieser beträgt 72 600 Euro im Jahr.

"Seit über 15 Jahren hat sich dieser Zuschuss nicht verändert", erklärt Karl-Heinz Theußen, Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die Summe, die nicht auf 1000 Euro glatt ist, weil sie noch aus der DM-Zeit stammt und einstmals 142 000 Mark betrug.

"Alles ist teurer geworden", erklärt Cemal Mayadali. "Die Arbeit konnte trotzdem ausgeweitet werden, weil der IKM Drittmittel einwirbt." Diese Drittmittel stammen vor allem vom Bundesamt für Integration und vom NRW-Familienministerium. 50 000 bis 60 000 Euro sind das im Jahr, die für integrative Projekte bezahlt werden. "Diese Drittmittel erhalten wir nur, weil wir einen Eigenanteil erbringen und Räumlichkeiten vorweisen können", erklärt IKM-Mitarbeiterin Emine Yilmaz. Falls die Mittel der Stadt gekürzt würden, müsse das Angebot reduziert werden.

"Wir leisten viel für die gesamte Gesellschaft", sagt das frühere IKM-Vorstandsmitglied Sebastiana Marchionna. "Erst wenn etwas fehlt, merkt man es."

(got)
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