Laut Nordwest-Zeitung (NWZ) waren 40 Fünftklässler und vier Lehrer des Moerser Gymnasiums in der Jugendherberge Wangerooge am Norovirus erkrankt. Das Gesundheitsamt Jever hatte die Jugendherberge daraufhin unter Quarantäne gestellt. Die Virusinfektion brach am Mittwoch aus, sagte Thorsten Richter, Geschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks Bremen, der NWZ. Zwei Kinder waren demnach so schwer krank, dass sie mit Infusionen behandelt werden mussten, ins Krankenhaus musste keines der Kinder.

Inselarzt Dr. Frank Kortenhorn habe sofort erkannt, dass es sich um das hoch ansteckende Norovirus handele und Quarantäne verhängt. Am Freitag hatte sich die Lage in der Jugendherberge wieder entspannt: 15 Kinder wiesen noch abklingende Symptome auf, sagte Richter. Willi Derichs vom Gymnasium Filder Benden meldete am Freitag: "Von den betroffenen 40 Kindern sind die meisten bis heute Mittag wieder beschwerdefrei. Dabei ging die Zahl der Neuerkrankungen stetig zurück und der Verlauf verlief deutlich glimpflicher. Die Beschwerden dauerten in der Regel weniger als einen Tag. Gegenwärtig spielen fast alle Kinder fit und mit viel Spaß auf dem Gelände der Jugendherberge oder am Strand."

Samstag reiste die 150 Personen große Gruppe wie geplant nach Hause — wegen der Ansteckunsggefahr mit einem Sonderschiff. Die Jugendherberge bleibt zwei Tage lang geschlossen, um alles zu desinfizieren. "Wir kennen Norovirus-Ausbrüche und wissen, wie wir uns verhalten müssen", sagte Richter. Dass so viele Kinder einer Gruppe erkrankten, sei allerdings selten.

Symptome des Norovirus sind schlagartiger Durchfall und heftiges Erbrechen. Die Erkrankung dauert ein bis drei Tage. Mediziner raten Erkrankten, viel zu trinken und Elektrolytelösungen einzunehmen. Wichtig ist außerdem die Hygiene: Noroviren sind hoch ansteckend und übertragen sich bereits durch den Handkontakt mit Flächen, die von dem Virus verunreinigt sind. Die erkrankten Kinder sollen sicherheitshalber zunächst noch zuhause bleiben.

Anke Domrose: "Ich habe Samstag in viele erleichterte, aber auch in viele glückliche Gesichter gesehen — und ich habe mich sehr über die Frage gefreut, ob die Klassenfahrt nicht im nächsten Jahr nachgeholt werden könnte. Wenn dieser Wunsch wirklich besteht, so werden wir versuchen, einen Weg zu finden — mit einem, so hoffe ich, dann deutlich schöneren Verlauf."