Moers Playback, Pyro und nicht von Pappe

Moers · Dieses Mal wollen es die Jungs von "Pappe of Destiny" im Bollwerk 107 so richtig krachen lassen: Die Playback-Experten aus Moers, die alle Instrumente aus Pappe nachbauen, setzten auf Pyrotechnik mit Feuerbällen und Flammensäulen.

 Die Playback-Band "Pappe of Destiny" will eine Illusion schaffen: Sie imitiert bekannte Rockbands so detailgetreu, dass das Publikum sich in einem echten Konzert wähnt.

Die Playback-Band "Pappe of Destiny" will eine Illusion schaffen: Sie imitiert bekannte Rockbands so detailgetreu, dass das Publikum sich in einem echten Konzert wähnt.

Foto: Klaus Dieker

Sebastian Jung und Sebastian Walter, die beiden Bandleader von "Pappe of Destiny", kurz PoD, haben an ihrer Bühnenshow gefeilt, ein dreiviertel Jahr lang. Das Ergebnis ist am Samstag, 30. März, in einer Vier-Stunden-Show im Bollwerk 107 am Bahnhof in Moers zu erleben: Auf dem Programm steht Mittelalter-Rock als zusätzlicher Act zu Tenacious D, Stammrhein und einem Classic Rock Battle. Dazu kommen Gastkünstler, die mit den sechs Bandmitgliedern auf der Bühne stehen werden. Höhepunkt ist jedoch die Pyrotechnik, die in diesem Jahr alles übertreffen soll. Während die Feuerschalen in den Anfangsjahren noch mit dem Feuerzeug entfacht wurden, sorgt dieses Mal ein elektronisches Zündsystem dafür, dass die pyrotechnischen Effekte wie Funkenblitze und Flammensäulen musiksynchron abgefeuert werden.

"Dafür allein benötigen wir 300 Meter Kabel zur Verdrahtung", sagt Dieter Jung, der inzwischen Manager von PoD ist. "Wir haben für die Show ein richtiges Pyro-Drehbuch geschrieben", berichten Sebastian Jung und Sebastian Walter. Auf die Genehmigung musste die Truppe zwei Monate warten: "In Moers hat sich noch nie jemand ein Bühnen-Pyro genehmigen lassen", sagt Jung. Wenngleich vieles neu ist, bleiben sich die Jungs von "Pappe of Destiny" treu. "Wir singen und spielen Instrumente, obwohl wir weder singen noch irgendwelche Instrumente spielen können", bringt es Sebastian Jung auf den Punkt. Das Spektakel ist eine Playbackshow, die ihresgleichen sucht: Die Bandmitglieder haben alle Instrumente so detailgetreu aus Pappe nachgebaut, dass sie von echten auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind. Großen Wert legen Jung, Walter und Co. darauf, dass jeder Gitarrenriff und jede Mundbewegung absolut synchron zur Musik sind. Sie studieren die Bands, die sie imitieren, ganz genau, um eine originalgetreue Illusion zu erzeugen und dem Publikum das Gefühl zu geben, sich tatsächlich auf einem Konzert von Rammstein zu befinden. Für den neuen vierten Act, Mittelalter-Rock à la Galgenhumor, hat sich die Band neue Instrumente aus Pappe gebaut: Drehleier und Bombarde. Die Outfits wurden von einer Schneiderin genäht. "Wir überlassen nichts dem Zufall", sagt Sebastian Jung. Die Bühne sei im Vergleich größer geworden. "Wir müssen wegen der Pyrotechnik Sicherheitsabstände einhalten." Zusätzlich wird es eine Leinwandshow mit Bildern und Filmen geben, die synchron zur Musik läuft. "Als visuelle Unterstützung." Mit 300 bis 400 Zuschauern rechnet die Band. "Wir werden inzwischen ernst genommen und sind nicht mehr nur die Pappkameraden", freut sich Sebastian Jung. So sehen es auch die Sponsoren, die dabei geholfen haben, dass die aufwendige Bühnenshow realisiert wird. Dazu gehören das Kulturbüro der Stadt Moers und die Sparkasse am Niederrhein.

(RP/ac)
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