Moers Tierische Weihnacht

Moers · Am dritten Advent erfreuten sich die Vierbeiner des Moerser Tierheims an den zahlreichen Spenden der Besucher der "Tierweihnacht". Die Veranstalter luden außerdem zum Besichtigen der Beherbergungen ein.

 Viele Besucher kamen mit ihren Tieren zur Feier auf dem Gelände des Moerser Tierheimes.

Viele Besucher kamen mit ihren Tieren zur Feier auf dem Gelände des Moerser Tierheimes.

Foto: Dieker

Ein Gabentisch voller Leckereien und Spielzeuge — diese Bescherung erwartete am dritten Adventssonntag die Tiere des Moerser Tierheims in den Feldern am Peschkenhof. Der Tierschutzverein Moers und Umgebung lud alle Tierfreunde von 14 bis 17 Uhr dazu ein, in festlicher Atmosphäre die Tierweihnacht zusammen mit den zahlreichen Vierbeinern zu feiern.

Bei dampfendem Kaffee und Glühwein sowie Kuchen und heißen Würstchen konnten die Häuser des Moerser Tierheims besichtigt und die dort untergebrachten Tiere besucht werden. Mitgebrachte Präsente wie Knabbereien, Spielzeuge, Decken und anderes Zubehör konnten auf dem Gabentisch aufgebaut werden. "Es ist sehr überraschend, wie viele Menschen unseren Tieren etwas Gutes tun wollen", freut sich Vorstandsmitglied Karin Fetzer. "Und das in einem Zeitalter, in dem alle nur an sich denken".

Das Tierheim Moers beherbergt rund 30 Hunde, 70 Katzen und jede Menge Kleintiere wie Hamster, Kaninchen und Vögel, die meisten von ihnen sind Fundtiere, einige wenige finden hier ein Zuhause, wenn sich aus beruflichen oder Krankheitsgründen niemand mehr mit ihnen beschäftigen kann.

Das Team aus zwölf Mitarbeitern kümmert sich täglich zusammen mit einigen ehrenamtlichen Helfern liebevoll um das Wohl der Tiere, füttert sie und hält die Käfige sauber. "Außerdem unterstützen uns so genannte Gassigänger und Kuschelpaten, die die Hunde bei ihrem heißgeliebten Ausgang begleiten und mit unseren Katzen schmusen", erklärt Karin Fetzer den täglichen Ablauf.

Die "Patenschaften" sind auf freiwilliger Basis geschlossen, stellen aber dennoch eine Verpflichtung dar, auf die sich besonders die Tiere verlassen. Gerhard Romahn ist seit sieben Jahren Gassigänger, momentan warten die beiden Hundedamen Lara und Aika täglich auf ihren Gefährten.

"Es macht mir einfach Spaß, an der frischen Luft zu sein. Und nette Leute trifft man auch immer", sagt Romahn, der jeden Tag vor- und nachmittags parat steht, bei Wind und Wetter. Auch Ria von Skibba ist dem Tierheim seit dreizehn Jahren treu. Sie führt nicht nur die Hündin Nella aus, sondern trainiert auch mit dem bissigen Timi sein Verhalten und möchte den Hund so auf die erfolgreiche Vermittlung zu einem neuen Herrchen vorbereiten. Sie führt, wie auch Jürgen Zocholl, notwendige Vor- und Nachkontrollen bei neuvermittelten Tiere durch.

Der Tiefpfleger erklärt, wie wichtig die artgerechte Haltung und der richtige Umgang mit den Vierbeinern ist und steht neuen Tierhaltern beratend zur Seite. Dass ein Tier kein Spielzeug ist, das zu Weihnachten verschenkt wird, ist den Mitarbeitern des Tierheims sehr wichtig. "Wir alle sind Menschen, die Tiere gerne haben und sie in gute Hände weitervermitteln möchten, damit es ihnen gutgeht", unterstreicht Fetzer die Heimphilosophie. Da die medizinische und artgerechte Versorgung der Tiere nicht nur zeit- sondern auch kostenaufwändig ist, freut sich das Tierheim über Spenden in jeder Form.

Aktuell soll das nicht mehr zeitgemäße und astbestbefallene Hundehaus durch ein Neues mit Schallisolierung und genügend Platz ersetzt werden. Alle Erlöse des Fests sowie der Gewinn des kleinen Trödelstands und des, von der Drogeriekette dm gesponserten Glücksrads, kommen dem Tierheim und damit den Tieren zugute.

(kno)
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